Heike Ehrig,
Doris Krumpholz
Ressourcen von beruflich erfolgreichen Frauen
Eine qualitative Studie zu Frauen mit und ohne Behinderung
2022, 356 Seiten, broschiert, 34,90 €, ISBN 978-3-8309-4461-4
Die Unterrepräsentanz von berufstätigen Frauen in ranghohen Positionen ist nach wie vor ein Thema in Gesellschaft und Politik. In Wissenschaft und Forschung war der Fokus bisher eher darauf gerichtet, was Frauen an beruflichem Erfolg hindert, wo etwa strukturelle Barrieren oder persönliche Faktoren einen Einfluss haben.
Dieser bislang eher defizitorientierte Blick auf gut qualifizierte und erfolgsmotivierte Frauen vernachlässigte die Frage nach den Ressourcen und Kompetenzen von Frauen, die beruflich erfolgreich geworden sind. Dabei wurde die Frage nach Erfolgsfaktoren von Frauen mit Behinderung überhaupt nicht gestellt. In dieser Untersuchung mit qualitativen Interviews wird nach den Ressourcen von Frauen mit und ohne Behinderung gefragt und ihre Kompetenzen, Strategien und die Relevanz von sozialen Beziehungen werden ermittelt. Was bedeutet es für Frauen mit und ohne Behinderung, beruflich erfolgreich zu sein? Über welche Kompetenzen verfügen sie? Wie gestalten sie soziale Beziehungen und welche Strategien wenden sie an? Welche Empfehlungen geben sie anderen Frauen und Arbeitgeber*innen bzw. Organisationen?
Dieses Buch will neben dem Beitrag zur Forschung auch hilfreiche Anregungen geben für Interessenvertretungen wie Gleichstellungsbeauftragte, Diversity-Beauftragte, Schwerbehindertenvertrauensleute und Personalrätinnen. Darüber hinaus können auch Führungskräfte, Erwachsenenbildner*innen und Pädagog*innen profitieren.
Pressestimmen
Anregend sind vor allem die am Ende benannten, differenzierten „Forschungsempfehlungen“ (Ehrig & Krumpholz, S. 341–342), die zeigen, es gibt durchaus noch einiges zu tun, um die Forschungslücke „berufstätige Frauen mit Behinderung“ zu schließen. Für den deutschsprachigen Raum gibt die Studie dazu einen wertvollen Anstoß.
Julia Gruhlich, in Soziologische Revue, 47 (2), 2024, S. 157-169
Die vorgelegte Studie regt an, den eigenen beruflichen Werdegang hinsichtlich der genannten Strategien zu reflektieren. Sie liefert wichtige, sehr detaillierte Ergebnisse und Impulse für Fachkräfte. Äußerst positiv ist es nicht zuletzt, dass die Autorinnen Frauen mit Behinderungserfahrungen in ihrer Studie selbstverständlich mitgedacht und inkludiert haben.
Petra Flieger, in: aep Informationen. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft. Heft 3/2022, S. 71-72.
Das Buch ist bestimmt eine anregende Lektüre für Frauenforscher*innen, die sich für den Ressourcenansatz interessieren und speziell für Forschende zum Thema "behinderte Frauen".
Sigrid Arnade, in: Behinderung & Menschenrecht. Ein Informationsdienst des NETZWERK ARTIKEL 3 - Verein für Menschenrechte und Gleichstellung Behinderter e. V., Lfd. Nr. 80 - Juli 2022