Kerstin Bohne

Erklärungsfaktoren für die Vergabe des Literaturnobelpreises

Eine feldtheoretische Analyse mit dem Schwerpunkt auf der niederländischsprachigen Literatur von 1901 bis 1966

2025, Schriften aus dem Haus der Niederlande, Band 17, 312 Seiten, broschiert, 42,90 €, ISBN 978-3-8188-0102-1

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Ausgangspunkt dieser Arbeit ist, dass die Vergabe des Literaturnobelpreises Resultat eines sozialen Prozesses zwischen Institutionen und Personen verschiedener Literaturräume ist. Es werden institutionelle Mechanismen der Preisvergaben untersucht: Was führt in der Schwedischen Akademie zum Entschluss, welche Nominierten den Preis verdienen?

Anhand von Archivmaterial der Schwedischen Akademie werden Erklärungsfaktoren bzgl. deren Relevanz bei den Preisvergaben untersucht, wobei Nominierungen, Übersetzungen und Wertschätzung der Nominierten zentralstehen. Als Pilotstudie wird im Kontrast zu anderen Literaturen die bis dato nicht ausgezeichnete niederländischsprachige Literatur fokussiert.
Es zeigt sich, dass das Nobelkomitee institutionell bedingten Verfahrenslogiken folgt: Neben den formalen Regeln handelt es auch nach informellen Regularitäten. Dies ermöglicht erstens eine Urteilsfindung. Zweitens kann dadurch die Wahl als literarisch autonome, sorgfältig abgewogene Entscheidung präsentiert werden und drittens wird die Wahrscheinlichkeit externer Kritik an der Entscheidung minimiert.