Dieter Veldtrup

Die Osnabrücker Familie Meyer gen. Storck

Auch ein Beitrag zur Apothekengeschichte

2026, Beiträge zur westfälischen Familienforschung, Band 77, 348 Seiten, gebunden, mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen, 44,90 €, ISBN 978-3-8188-0108-3

zurück zur Übersicht

Im Jahre 1600 erlaubte der Osnabrücker Rat dem Apotheker Henrich Ameldung die Eröffnung einer zweiten Offizin in der Bierstraße. Da sie sehr nahe bei der Apotheke am Markt lag, kam es zu Problemen mit deren Inhaber Thomas Schwartze, die die beiden 1619 durch ein cleveres Arrangement behoben: Schwartze verließ den angestammten Platz und gründete im Haus Zum Hirschen an der Ecke Nikolaiort/Herrenteichstraße eine neue Offizin, die nun Hirsch-Apotheke genannt wurde; sein Konkurrent hingegen zog in die alte Apotheke am Markt, die seitdem Löwen-Apotheke heißt. Außerdem knüpften sie durch die Ehe von Schwartzes Sohn und späterem Nachfolger Wilhelm mit Ameldungs Tochter ein Band, das die friedliche Koexistenz beider Familien stärken sollte. Nach Wilhelm Schwartzes Tod heiratete seine Witwe 1647 den Apotheker Johann Gottfried, der nun als erster in einer Folge von 10 Generationen die Hirsch-Apotheke leitete. Nachdem sein Sohn Friedrich Wilhelm gestorben war, übernahm 1732 mit dessen Enkel Johann Friedrich Meyer der erste Träger dieses Namens die Offizin, die sich nach 378 Jahren (davon 293 unter Apothekern namens Meyer) am selben Ort im Familienbesitz befindet. Damit dürfte sie in Deutschland einen kaum überbietbaren Rekord aufstellen – Grund genug, die Familie ihrer Betreiber, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, einer eingehenden Darstellung zu würdigen.