Eine sprachförderliche Gestaltung des Fachunterrichts gilt als wichtiges Mittel, um die Bildungserfolgschancen von mehrsprachig aufwachsenden Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sowie einsprachig deutschen Lernenden aus sprachanregungsarmen bildungsfernen Familien zu verbessern. In den Rahmen- und Bildungsplänen vieler Bundesländer ist die Förderung bildungssprachlicher Fähigkeiten als gemeinsame Aufgabe aller Fächer mittlerweile festgeschrieben. Doch wie wird diese bildungspolitische Vorgabe im Unterricht umgesetzt? Insbesondere zur Sprachbildungspraxis in der gesellschaftswissenschaftlichen Fächergruppe, die aufgrund ihrer starken Textgebundenheit gemeinhin als besonders „sprachlastig“ gilt, ist bislang wenig bekannt. Die quantitative Untersuchung basiert auf einer Befragung von Hamburger Gesellschaftslehrkräften der Sekundarstufe I, die in sprachlich heterogenen Lerngruppen unterrichten. Die Studie geht der Frage nach, wie Lehrkräfte der migrationsbedingten Mehrsprachigkeit von Lernenden gegenüberstehen und dieser in ihrem Fachunterricht begegnen. Außerdem werden professionelle und persönliche Lehrkraftmerkmale identifiziert, die einen Einfluss auf Lehrkraftüberzeugungen zu Sprachförderung im Fach bzw. zur Nutzung mehrsprachiger Ressourcen im Fachunterricht und die (selbstberichtete) Unterrichtspraxis haben können. Fühlen sich Lehrkräfte durch ihre Ausbildung ausreichend dafür vorbereitet, ihren Fachunterricht sprachförderlich zu gestalten? Erachten sie die Verbindung sprachlichen und fachlichen Lernens für sinnvoll? Auf welche Strategien greifen sie im Gesellschaftsunterricht zurück, um der sprachlichen Heterogenität der Schülerschaft gerecht zu werden? Welche Faktoren können begünstigen oder verhindern, dass Lehrkräfte sprachförderlich handeln?
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Pressestimmen
Daher eignet sich die Lektüre dieser Monographie insbesondere für Forschende mit entsprechenden Vorkenntnissen. Weiterhin eignet sie sich für einen umfassenden und grund-legenden Forschungsüberblick zu den Themen sprachliche Heterogenität, Herangehens-weisen sowie Überzeugungen und Wissen von Lehrkräften im Kontext gesellschaftswissen-schaftlichen Unterrichts.
Johanna Brüggemann, in: daz-portal. Ausgabe 22/6, Januar 2022 (PDF))
Die Akribie, mit der die Analysen durchgeführt wurden, macht[...] Lust auf die Teilergebnisse in den einzelnen Unterkapiteln. Im Anhang ist der [...] Fragebogen der Hauptuntersuchung abgedruckt. Für zukünftige empirische Untersuchungen ähnlicher Fragestellungen kann er ein wertvolles Werkzeug sein.
Kristina Peuschel, in: Germanistik, Band 63, Heft 3-4, 2022, S.643
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