Ausgabe 2/2017, 16. Jahrgang S. 33–53
Entwicklungslinien von Evaluation und Evaluationsforschung in Deutschland. Zwischen Vorgeschichte, Aufbruch und Konsolidierung
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In dem Aufsatz werden in der Entwicklung von Evaluation und Evaluationsforschung in Deutschland eine Aufstiegs- und eine Konsolidierungsphase unterschieden. Die erstere, die in den späten 1960er Jahren einsetzte, ist mit der Expansion von Reformpolitiken verknüpft, in der, unter dem konzeptionellen Einfluss der entsprechenden US-amerikanischen Entwicklung, Evaluation als Verfahren der Analyse und „Rückmeldung“ der Zielerreichung und Wirkungen politischer Programme und Maßnahmen, teilweise in der Absicht einer ‚verwissenschaftlichten‘ Politik (‚experimentelle Politik‘), eingeführt wurde. Mit der Entstehung von Evaluationsforschung als (externer) Auftragsforschung wurden die traditionelle (von universitärer ‚Grundlagenforschung‘ geprägte) Wissenschaftslandschaft und die Beziehung zwischen Politik und der ‚scientific community‘ tiefgreifend verändert. In der ‚Konsolidierungsphase‘ seit den 1990er Jahren erwiesen sich die vom New Public Management inspirierte Politik- und Verwaltungsmodernisierung und die für EU-Programme vorgeschriebene systematische Evaluation als wirksame Impulse der weiteren Entwicklung. Die fortschreitende Institutionalisierung und Professionalisierung der Evaluationsforschung fanden in der Gründung der Gesellschaft für Evaluation (DeGEval) (1997) und der Gründung der Zeitschrift für Evaluation (2002) ihren markanten Ausdruck.
Schlagworte
Reformpolitik, Wirkung politischer Programme, ‚Verwissenschaftlichte‘ Politik, Auftragsforschung
APA-Zitation
Wollmann H. (2017). Entwicklungslinien von Evaluation und Evaluationsforschung in Deutschland. Zwischen Vorgeschichte, Aufbruch und Konsolidierung. Zeitschrift für Evaluation, 16(2), 33-53. https://www.waxmann.com/artikelART102237