Ausgabe 2/2016, 15. Jahrgang S. 221–239
Wirkungsbewertung mittels retrospektiver Pretests: eine kritische Würdigung
Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART102009
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Die Güte der Schätzung von Interventionswirkungen bemisst sich maßgeblich am Grad der internen Validität durchgeführter Wirkungsstudien. Experimentellen Designs wird dabei die höchste Güte zugeschrieben. Leider sind Experimente in der Evaluationspraxis oft nicht umsetzbar und selbst einfache Pretest-Posttest-Designs können nicht immer implementiert werden. In diesen Fällen greifen Evaluierende häufig auf die Methode der retrospektiven Pretests (MRP) zurück, deren Anwendung insbesondere mit praktischen Vorteilen verbunden ist. Die Nutzung der MRP birgt allerdings auch zahlreiche methodische Risiken, die oft nicht ausreichend reflektiert und thematisiert werden. Ziel des Beitrags ist es daher, die Funktionsweise der MRP zu vermitteln, ihre Vor- und Nachteile zusammenzufassen sowie einen Überblick über den Stand der empirischen Forschung zu verschaffen. Zudem werden Implikationen für die Evaluationspraxis herausgearbeitet, unter welchen Bedingungen ein Einsatz der MRP vermieden werden sollte und wie mit methodischen Problemen umgegangen werden kann.
Schlagworte
Retrospektiver Pretest, Wirkungsevaluation, Untersuchungsdesign, Response-Shift Bias
APA-Zitation
Müller C. (2016). Wirkungsbewertung mittels retrospektiver Pretests: eine kritische Würdigung. Zeitschrift für Evaluation, 15(2), 221-239. https://www.waxmann.com/artikelART102009