Ausgabe 1/2008, 7. Jahrgang
Evaluation und Lernprozesse: Eine systemtheoretische Analyse
Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART100348
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Im Kontext systemischer Lern- und Transformationsprozesse nehmen Evaluationen nicht nur eine flankierende Rolle ein. Evaluation selbst ist strukturell als konstitutiver Bestandteil des Lernens sozialer Systeme angelegt.
Die Diskussion dieser These erfolgt nicht aus empirischer Sicht, sondern auf einer abstrakten, analytischen Ebene. Mit Bezug auf die Luhmannsche Systemtheorie beschreibt der Beitrag zunächst Evaluation als eine spezifische Operationsweise eines sozialen Systems: als bewertende Reflexionskommunikation. Evaluationskommunikationen sind dabei durch drei konstitutive Merkmale gekennzeichnet: Sie sind zunächst Beobachtung von Differenz; zweitens ermöglichen sie die reflexive Beobachtung des gewählten Standpunkts der Beobachtung und erlauben damit die Beobachtung der Beobachtung; schließlich folgt der reflexiven Beobachtung eine Bewertung des Beobachteten, die sich an den strukturell verankerten Erwartungen des evaluierenden Systems orientiert.
Es wird skizziert, auf welche Weise Evaluationskommunikationen in die Dynamik systemischer Lernprozesse einwirken. Evaluation manifestiert sich dabei als rekursive Bewertungsoperation, die Effekte auf den evaluierten Prozess selbst ausübt.
APA-Zitation
Blank S. (2008). Evaluation und Lernprozesse: Eine systemtheoretische Analyse. Zeitschrift für Evaluation, 7(1), . https://www.waxmann.com/artikelART100348