Ausgabe 1/2006, 5. Jahrgang
Evaluation von Gesundheitsförderung und die Forderung nach Evidenzbasierung – Fünf Thesen zur Anwendbarkeit auf Gesundheit
Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART100291
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Die Forderung nach Evidenzbasierung von Interventionen im Gesundheitswesen begründet sich mit bisher unzureichenden Selbststeuerungsmechanismen. Der Beitrag erörtert anhand von fünf Thesen und Material aus einigen ausgewählten Anwendungsgebieten (kommunale und betriebliche Gesundheitsförderung, Gesundheitsförderung für Erwerbslose), dass bei der Übertragung des Evidenzpostulats insbesondere auf die Gesundheitsförderung durch Krankenkassen übersehen wird, dass bei gesundheitlich-sozialen Programmen das methodische Ideal der Biomedizin mit ihrer Evidenzhierarchie nicht angemessen ist (Thesen 1-3). Hier ist die wissenschaftliche Materiallage bei weitem nicht auf dem Stand, dass eine Evidenzhierarchie nach dem Modell der evidenzbasierten Medizin möglich oder gar sinnvoll wäre (These 4). Der Diskurs über die Übertragbarkeit dieser Methodik auf die Gesundheitsförderung birgt daher auch die Gefahr, den Blick auf die Notwendigkeiten der konzeptionellen Entwicklung einer Evaluierbarkeit komplexer sozialer Programme der Gesundheitsförderung zu verstellen (These 5), und geht an der Realität der anstehenden Aufgaben völlig vorbei. Stattdessen wird abschließend vorgeschlagen, Projektförderungsmöglichkeiten von einer Ex-ante-Einschätzung einer hohen Plausibilität von positiver Programmwirkung abhängig zu machen.
APA-Zitation
Elkeles T. (2006). Evaluation von Gesundheitsförderung und die Forderung nach Evidenzbasierung – Fünf Thesen zur Anwendbarkeit auf Gesundheit. Zeitschrift für Evaluation, 5(1), . https://www.waxmann.com/artikelART100291