Ausgabe 4/2015, 107. Jahrgang S. 324–340
Möglichkeiten der Schulstatistik zur Rekonstruktion von Bildungsverläufen
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Für das Bildungsmonitoring in Deutschland stellt die amtliche Schulstatistik, die jedes Jahr flächendeckend erhoben wird, eine zentrale Informationsgrundlage dar, um Ist-Stand und Entwicklung des Schulwesens abzubilden. Inzwischen erfassen viele Bundesländer schulstatistische Individualdaten, d.h. Merkmale in Form von anonymisierten Einzeldatensätzen jeweils für Schulen, Klassen, Unterrichtseinheiten und Personen. In diesem Beitrag wird am Beispiel ausgewählter Statistiken zum Schulabschluss und Schulabbruch nach dem Zugewinn dieser Daten für das Bildungsmonitoring gefragt. Ausgehend von den Defiziten herkömmlicher Indikatoren werden individualstatistische Indikatorenansätze vorgestellt, um von der üblichen Beschreibung von Zuständen (stock indicators) zu einer Rekonstruktion von Verläufen zu gelangen (flow indicators). Es wird verdeutlicht, dass Individualdaten einen eigenständigen Beitrag für vertiefende Analysen der individuellen, institutionellen und regionalen Kontextbedingungen schulischer Bildung leisten. Zudem werden Möglichkeiten der Rekonstruktion von Bildungsverläufen der Schulabsolventen und -absolventinnen und der Schulabgänger und -abgängerinnen am Beispiel des Bundeslandes Hessen aufgezeigt, wo in den vergangenen Jahren Schulstatistiken mit pseudonymisierter Personenkennung implementiert wurden.
Schlagworte
Bildungsmonitoring, Indikator, Schulsystem, Bildungsstatistik, Individualdaten, Schulabschluss, Schulabbruch, Übergänge
APA-Zitation
Kühne S. (2015). Möglichkeiten der Schulstatistik zur Rekonstruktion von Bildungsverläufen. DDS – Die Deutsche Schule, 107(4), 324-340. https://www.waxmann.com/artikelART101807