Dennis Niemann

PISA in Deutschland: Effekte auf Politikgestaltung und -organisation

Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART101676

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Abstract

PISA markiert speziell für Deutschland eine bildungspolitische Zäsur. Nach Jahren der Reformzurückhaltung eröffnete die international vergleichende PISA-Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Möglichkeit für umfassende Bildungsreformen. Obwohl in Deutschland bereits Ende der 1990er-Jahre ein Prozess der Modernisierung angestoßen wurde, hat PISA den eingeleiteten Wandel entscheidend vorangetrieben. Die im Vergleich zu anderen entwickelten Industrieländern unterdurchschnittlichen Bildungsleistungen deutscher Schülerinnen und Schüler entfachten in der Bundesrepublik eine intensive Debatte über das Bildungssystem, in deren Folge zahlreiche Reformen aufgelegt wurden. Die OECD selbst konnte die deutschen Bildungsreformen insofern beeinflussen, als dass sie bestimmte Bildungspolitiken delegitimierte und gleichzeitig Best Practices aus anderen Ländern aufzeigte. Die Argumente der OECD wurden dabei von nationalen Akteuren zur Begründung eigener Forderungen herangezogen.

Schlagworte
PISA, Deutschland, OECD, Soft Governance, Bildungsreformen

APA-Zitation
Niemann D. (2015). PISA in Deutschland: Effekte auf Politikgestaltung und -organisation. DDS – Die Deutsche Schule, 107(2), 141-157. https://www.waxmann.com/artikelART101676