Stefan KühneCaroline Kann

Private (Grund-)Schulen als blinder Fleck der öffentlichen Daseinsvorsorge?

Regionale Analysen zu Entwicklungen in der deutschen Privatschullandschaft

Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART101113

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Abstract

Einer zunehmenden öffentlichen Aufmerksamkeit für den Privatschulsektor steht bislang nur ein begrenzter empirischer Erkenntnisstand gegenüber. Im vorliegenden Beitrag werden regional unterschiedlich verlaufende Entwicklungen in der deutschen Schullandschaft für das vergangene Jahrzehnt nachgezeichnet. Im Ergebnis zeigt sich zum einen, dass vom Anstieg privater Schulen am stärksten die Grundschulen betroffen sind – trotz des verfassungsmäßigen Vorrangs der öffentlichen gegenüber privaten Grundschulen. Zum anderen hat inzwischen die Expansionsdynamik neben den Ballungsräumen auch viele ländlich geprägte Kommunen erfasst. Da vielerorts öffentliche Schulstandorte aufgrund des demografischen Rückgangs nicht aufrechterhalten werden konnten, haben freie Träger in einigen Landesteilen die Sicherung einer infrastrukturellen Mindestversorgung übernommen. Nach vertiefenden Analysen für einen Landkreis und eine kreisfreie Stadt in Mecklenburg-Vorpommern ist Privatschulen in ländlichen Gebieten eher eine Ersatzfunktion für ehemalige öffentliche Schulstandorte zuzuschreiben, während im städtischen Raum Verdrängungsmechanismen nicht ausgeschlossen werden können.

Schlagworte
Privatschulen, Freie Träger, Schulentwicklungsplanung, Regionalisierung

APA-Zitation
Kühne, S. & Kann C. (2012). Private (Grund-)Schulen als blinder Fleck der öffentlichen Daseinsvorsorge?: Regionale Analysen zu Entwicklungen in der deutschen Privatschullandschaft. DDS – Die Deutsche Schule, 104(3), 256-278. https://www.waxmann.com/artikelART101113