Ausgabe 2/2023, 15. Jahrgang S. 154–182
L. Vanessa Gruber, Deborah Költzsch
Kreativität beim Namen nennen: Eine qualitative Bestandsaufnahme der deutschen und österreichischen Schulcurricula zur Verwendung von Kreativität
Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART105796
.doi: https://doi.org/10.31244/jero.2023.02.02
Abstract
Während der letzten beiden Jahrzehnte hat die Bedeutung von Kreativität innerhalb der Bildungslandschaft stetig zugenommen. Indessen unterscheidet sich das Verständnis von Kreativität in internationalen Lehrplänen je nach Region und Schulfach deutlich, wobei sich insbesondere in den bildnerischen Fächern eine stärkere Repräsentation des Begriffs zeigt (Cachia et al., 2010; Heilmann & Korte, 2010; Patston et al., 2021; Wyse & Ferrari, 2014). Allerdings hat bislang keine ganzheitliche Untersuchung des deutschen und österreichischen Bildungssystems stattgefunden. Die vorliegende Arbeit hat deshalb mittels qualitativer Inhaltsanalyse die Nennungen und Kontextualisierung deutscher und österreichischer Curricula aller Schularten für das Fach Englisch (n = 188) sowie die bildnerischen Fächer (n = 138) untersucht. Die Resultate zeigen, dass Kreativität zwar in beiden Fächern Erwähnung findet, aber nur in Ausnahmefällen definiert oder kontextualisiert wird und somit dem wissenschaftlichen Standard nur bedingt entspricht. Zudem weisen die Curricula bestehende Irrtümer, wie beispielsweise die Gleichsetzung von Kunst und Kreativität, auf, wodurch anzunehmen ist, dass dieses mangelhafte Verständnis zu einer limitierten Förderung von Kreativität im schulischen Kontext führen kann.
Schlagworte
Kreativität, Curricula, Definitionen von Kreativität, Kreativität im Unterricht
APA-Zitation
Gruber, L. & Költzsch D. (2023). Kreativität beim Namen nennen: Eine qualitative Bestandsaufnahme der deutschen und österreichischen Schulcurricula zur Verwendung von Kreativität. Journal for Educational Research Online (JERO), 15(2), 154-182. https://doi.org/10.31244/jero.2023.02.02