Marianne SchüpbachWim NieuwenboomLukas FreiBenjamin von Allmen

Offene Tagesschulen als Mittel um Mathematikleistungen zu fördern und sozial oder kulturell bedingte Disparitäten zu verringern?

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Abstract

Tagesschulen werden in der Schweiz u.a. als Mittel diskutiert, um Schulleistungen zu fördern und darauf bezogene Herkunftseffekte aufgrund des sozioökonomischen Status oder der Erstsprache zu reduzieren. Der vorliegende Beitrag prüft diese Annahme anhand einer Stichprobe von 1806 Schülerinnen und Schülern aus 53 offenen Tagesschulen in der Deutschschweiz, die im Rahmen einer Längsschnittstudie zwischen Ende der 1. und Ende der 2. Jahrgangsstufe untersucht wurden, wobei nur ein Teil der Schülerschaft die Tagesschulangebote dauerhaft nutzte. Dabei zeigte sich kein genereller Effekt der dauerhaften Angebotsnutzung auf die Entwicklung von Mathematikleistungen und dies unabhängig von der Angebotsqualität. Ende der 1. Jahrgangsstufe wurden Herkunftseffekte festgestellt, wobei sich bei einem höheren sozioökonomischen Status oder bei Deutsch/Schweizerdeutsch als Erstsprache höhere Mathematikleistungen zeigten. Durch eine dauerhafte Nutzung des Tagesschulangebots konnten die sozialen Disparitäten reduziert werden. Hinsichtlich Erstsprache zeigte sich jedoch ein gegenteiliger Effekt, die dauerhafte Teilnahme am Angebot führte zu einer Zunahme der Unterschiede.

Schlagworte
Ganztagsschule, Extended Education, Erstsprache, Mathematikleistung, sozioökonomischer Status

APA-Zitation
Schüpbach, M., Nieuwenboom, W., Frei, L. & von Allmen B. (2018). Offene Tagesschulen als Mittel um Mathematikleistungen zu fördern und sozial oder kulturell bedingte Disparitäten zu verringern?. Journal for Educational Research Online (JERO), 10(2), 93-116. https://www.waxmann.com/artikelART102930