Ausgabe 1/2017, 9. Jahrgang S. 118–143
Annika Hillebrand, Tanja Webs, Eva Kamarianakis, Heinz Günter Holtappels, Nina Bremm, Isabell van Ackeren
Schulnetzwerke als Strategie der Schulentwicklung
Zur datengestützten Netzwerkzusammenstellung von Schulen in sozialräumlich deprivierter Lage
Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART102893
freier DownloadAbstract
Internationale Forschungsbefunde weisen darauf hin, dass in sozioökonomisch benachteiligten Kontexten pädagogische Prozessqualitäten von Schulen und Bildungserfolge ihrer Schülerinnen und Schüler offensichtlich stärker im Zusammenhang stehen als in bevorzugten Lagen. Bisher wurde argumentiert, dass Schulen in schwieriger Lage mehr Zeit in qualitätsvolle Schul- und Unterrichtsentwicklung investieren müssen, um die Bildungspotenziale der Schülerschaft bestmöglich auszuschöpfen. Neuere Studien weisen darauf hin, dass darüber hinaus Vernetzungsstrategien (bspw. im Kontext schulübergreifender Netzwerkarbeit), die einen effizienteren Einsatz von Ressourcen ermöglichen, eine wichtige Rolle in Entwicklungsprozessen solcher Schulen zukommen kann. Um effizient zu sein, müssen Schulnetzwerke einen relevanten Vernetzungsanlass für die Beteiligten aufzeigen und in ihrer Arbeit zielgerichtet ausgestaltet sein, indem sie an konkreten Stärken und Schwächen der Schulen ansetzen. Im Beitrag wird das datengestützte Vorgehen des Projekts Potenziale entwickeln – Schulen stärken für den Zusammenschluss bedarfsorientierter thematischer Netzwerke mittels latenter Profilanalyse vorgestellt. Dabei werden Daten zu schulischen Kontext- und Prozessmerkmalen von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern und ihren Eltern an 36 Schulen der Sekundarstufe I in der Metropole Ruhr einbezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass mithilfe eines solchen evidenzbasierten Vorgehens ein konkreter Vernetzungsanlass und ein thematischer Ausgangspunkt für Netzwerkschulen bereitgestellt werden kann, der eine zielgerichtete und bedarfsorientierte Arbeit bereits in frühen Stadien der Netzwerkarbeit ermöglicht.
Schlagworte
Schulische Netzwerke; Evidenzbasierte Schulentwicklung; Schulen in herausforderndem Umfeld
APA-Zitation
Hillebrand, A., Webs, T., Kamarianakis, E., Holtappels, H., Bremm, N. & van Ackeren I. (2017). Schulnetzwerke als Strategie der Schulentwicklung: Zur datengestützten Netzwerkzusammenstellung von Schulen in sozialräumlich deprivierter Lage. Journal for Educational Research Online (JERO), 9(1), 118-143. https://www.waxmann.com/artikelART102893