Eva Susanne FritzscheStephan KrönerMarkus DreselBärbel KoppSabine Martschinke

Antwortsicherheiten als Maß für die metakognitive Überwachung bei Grundschulkindern? (Eingeschränkte) Validität bei der Vorhersage schulischer Leistungen und die mediierende Rolle des Selbstkonzepts

Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART102708

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Abstract

Wie Stankov und Lee (2008) zeigten, wiesen Antwortsicherheiten inkrementelle Validität in Bezug auf externe Leistungskriterien auch nach Kontrolle der Leistung auf, anhand der die Antwortsicherheiten erhoben wurden. Dies lässt sich so interpretieren, dass Antwortsicherheiten valide Indikatoren für die metakognitive Überwachung sind. Da die Antwortsicherheiten aber mit dem Selbstkonzept korreliert sind (Kröner & Biermann, 2007), könnte ihre inkrementelle Validität verschwinden, wenn zusätzlich Effekte des Selbstkonzepts kontrolliert werden. Dies wurde in der vorliegenden Studie untersucht, indem aggregierte Antwortsicherheiten und Testleistungen in einem Rechtschreibtest als Prädiktoren schulischer Leistungen verwendet wurden, und zwar mit und ohne Kontrolle des Selbstkonzepts im Fach Deutsch. Es nahmen N = 414 zehnjährige Kinder aus 22 vierten Klassen bayerischer Grundschulen an dieser Studie teil. Es zeigte sich, dass auch bei den untersuchten Grundschulkindern Antwortsicherheiten mit der jeweiligen Testleistung korrelierten. Außerdem wiesen sie inkrementelle Validität in Bezug auf schulische Leistungen auf, und zwar auch bei Kontrolle der Rechtschreibleistung. Wenn jedoch darüber hinaus Effekte des Selbstkonzepts kontrolliert wurden, verschwand dieser Effekt. Dies deutet darauf hin, dass der Erklärungswert von Antwortsicherheiten für externe Leistungskriterien auf ihre Korrelation mit dem Selbstkonzept zurückgeht.

Schlagworte
Metakognition; Antwortsicherheiten; Selbstkonzept; Grundschulkinder

APA-Zitation
Fritzsche, E., Kröner, S., Dresel, M., Kopp, B. & Martschinke S. (2012). Antwortsicherheiten als Maß für die metakognitive Überwachung bei Grundschulkindern? (Eingeschränkte) Validität bei der Vorhersage schulischer Leistungen und die mediierende Rolle des Selbstkonzepts. Journal for Educational Research Online (JERO), 4(2), 120-142. https://www.waxmann.com/artikelART102708