Claire Moulin-Doos

Bürger als Mit-Akteur und Rechtssubjekt: Europäische und globale Bürgerschaft als Orientierung für die politische Bildung?

Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART101990

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Abstract

Basierend auf dem Verständnis eines Bürgers als demokratischer Mit-Akteur und als liberales Rechtssubjekt diskutiert diese Arbeit die Bedeutung von Bürgerschaft auf europäischer und globaler Ebene. Ein EU-Bürger wurde historisch erst als Rechtssubjekt betrachtet, entwickelte sich jedoch zunehmend zu einem subsidiären, politischen Mit-Akteur. Ein „Europabürger“ im Rahmen des Europarats kann als Menschenrechtssubjekt und teilweise auch als Vorstufe eines elitären politischen Akteurs verstanden werden. Jedoch kann nur von einer sehr begrenzten globalen Bürgerschaft die Rede sein: Es handelt sich hauptsächlich um ein „deklaratives“ Rechtssubjekt und die Anzahl der meist professionellen politischen Akteure bleibt sehr beschränkt. Für die politische Bildung ergibt sich hier eine besondere Brisanz zwischen normativen (philosophischen und pädagogischen) Setzungen, wie z.B. „Globales Lernen“, und der politisch-rechtlichen Realität. Ob und wie (politische) Bildung einen Beitrag zur Schaffung des Europa- oder Weltbürgers leisten kann oder sollte, bleibt folglich unklar.

Schlagworte
Nationale & supranationale Bürgerschaft, Demokratie, Liberalismus

APA-Zitation
Moulin-Doos C. (2016). Bürger als Mit-Akteur und Rechtssubjekt: Europäische und globale Bürgerschaft als Orientierung für die politische Bildung?. ZEP – Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspädagogik, 39(2), 12-16. https://www.waxmann.com/artikelART101990