Andrea RiedelKerstin SchneiderClaudia SchuchartHorst Weishaupt

School Choice in German Primary Schools

How Binding are School Districts?

Kurzlink: https://www.waxmann.com/artikelART102657

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Abstract

In dieser Untersuchung wird die Wahl der Grundschule in Deutschland betrachtet. Die Daten stammen aus Wuppertal. In Nordrhein-Westfalen existierten bis einschließlich des Schuljahres 2007/08 für alle öffentlichen Grundschulen Schulbezirke. Wie die Analyse zeigt, ist es jedoch trotz bestehender Schulbezirke nicht ungewöhnlich, dass die Schülerinnen und Schüler nicht die zuständige Gemeinschaftsgrundschule besuchen. Bei ihrer Schulwahl berücksichtigen die Eltern die Entfernung von ihrem Wohnhaus zur Schule, die Schulqualität und die sozioökonomische Zusammensetzung der Schülerschaft. Im Gegensatz zu begünstigten Familien tendieren Familien, die in benachteiligten Nachbarschaften leben, häufiger dazu, ihre Kinder zur zuständigen Gemeinschaftsschule zu schicken. Ist hingegen die Ausländerquote und/oder der Anteil sozial benachteiligter Familien im Schulbezirk groß, führt dies mit einer größeren Wahrscheinlichkeit dazu, dass die Eltern für ihr Kind eine andere Schule wählen. Auffällig ist auch, dass die Schulwahl begünstigter Familien zur Erhöhung der Segregation führt, während die Wahl benachteiligter Familien keine eindeutige Richtung aufweist. Der negative externe Effekt der Schulwahl auf die Schülerzusammensetzung auf der zuständigen Schule ist jedoch signifikant. Insgesamt kann herausgestellt werden, dass an den Grundschulen ein hohes Segregationsniveau besteht, welches das Niveau der residentiellen Segregation übersteigt.

Schlagworte
Bildungssystem, Segregation, Schulwahl, Bekenntnisschulen, Migration, sozio-ökonomischer Status

APA-Zitation
Riedel, A., Schneider, K., Schuchart, C. & Weishaupt H. (2010). School Choice in German Primary Schools: How Binding are School Districts?. Journal for Educational Research Online (JERO), 2(1), 94-120. https://www.waxmann.com/artikelART102657