Der Tod und das Ding

Melanie HallerTraute HelmersStefanie Mallon (Hrsg.)

Der Tod und das Ding

Textile Materialitäten im Kontext von Vergänglichkeit

2020,  406  Seiten,  hardcover,  44,90 €,  ISBN 978-3-8309-4249-8

Mit Beiträgen von
Heike DerwanzBettina Göttke-KrogmannUlla Gohl-VölkerMelanie HallerTraute HelmersAnnette HülsenbeckStefanie MallonGabrielle Oberhänsli-WidmerAdrian RudaCatharina RüßFriedrich ScheeleChristopher SommerLinda Wiesner

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Textile Dinge sind vielseitige und allgegenwärtige Begleiter des Alltags. Sie prägen Erfahrungswelten und Körper; sie kommunizieren gesellschaftliche und individuelle Belange. Wie aber betreffen Tod und Vergänglichkeit diese dynamische Beziehung zwischen Mensch und – textiler – Materialität? Welche Potentiale bergen Kleidung, Textilien und Mode in diesem Kontext? Die Beiträge des Sammelbandes gehen diesen Fragen nach: Seine dreizehn Autor*innen begreifen Materielle Kultur als einen Gegenstandsbereich ihrer Disziplin und als eine spezifische Sicht auf die Kultur von Tod und Vergänglichkeit. (Textile) Materialitäten verleihen Ideen und Konzepten in diesen Kontexten eine verfügbare Form. Sie wechseln je nach Umfeld in der Wahrnehmung in verschiedene ‚Aggregatzustände‘: von (profan) banal und substanziell zu (sakral) sublimiert und transzendiert. Die Vielfältigkeit, Verfügbarkeit, Vieldeutigkeit und Medialität textiler Dinge erlaubt verschiedene Praktiken, Erfahrungsdimensionen und Symbolisierungen im Umgang mit Vergänglichkeit. In den Mittelpunkt der Betrachtung rückt praktisches Wissen als eine wesentliche Wissensform. Für die hierin eingebundenen Akteur*innen – sei es in Wissenschaft, Handwerk oder Alltag – bedeutet das Vorgenannte einen Zuwachs an Sinnstiftungskompetenz und die Möglichkeit, Tod und Vergänglichkeit differenziert verhandeln zu können. Der Band führt Relevanz und Ergiebigkeit des Themenfeldes für eine interdisziplinäre Kulturwissenschaft von Mode, Kleidung und Textil vor Augen.

Pressestimmen

Die unterschiedlichen Beiträge zeigen die Komplexität vestimentärer Repräsentationen des Todes und nicht zuletzt das kreative Potenzial diesbezüglicher Forschungen.
Norbert Fischer, in: "Friedhof und Denkmal" (2021, 1), S. 43 f.

Der vorliegende Sammelband lebt von seiner Vielfalt an Beiträgen und Untersuchungsgegenständen. (...) ein wertvoller und lesenswerter Beitrag zur wissenschaftlichen Erschließung textiler Objekte sowie zur weiteren Etablierung der Textil- beziehungsweise Modewissenschaft im deutschsprachigen Raum.
Charlotte Brachtendorf, in: Jahrbuch für Tod und Gesellschaft, Ausg. Feb./2023, S. 187-190.

Insgesamt liegt mit diesem Sammelband ein facettenreicher Einblick in das Themenfeld Verganglichkeit und Textilien vor, der dessen Komplexitat deutlich erkennen lasst. Gerade die Kombination aus materieller Forschung mit einem weiteren kulturellen Konzept wie Vergänglichkeit ist eine zukunftsweisende Strategie zur fokussierten Kulturanalyse.
Melanie Burgemeister, in: Zeitschrift für Empirische Kulturwissenschaft 1/2024, S. 184-185.