Schule für Verfassungsbürger?

Christina Reimann

Schule für Verfassungsbürger?

Die Bildungsligen und der Verfassungswandel des späten 19. Jahrhunderts in Belgien, England und Frankreich

2016,  Historische Belgienforschung,  Band 2,  324  Seiten,  broschiert,  39,90 €,  ISBN 978-3-8309-3476-9

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Die Bildungsreformdebatten waren Teil des Verfassungswandels im späten 19. Jahrhundert: Mit diesen Debatten reagierten die bürgerlichen Gesellschaften auf den Legitimations- und Veränderungsdruck, die auf den Verfassungen lasteten, und trugen damit zugleich zur Dynamik des Verfassungswandels bei. Auf welche Weise dies geschah und welche Rolle organisierte gesellschaftliche Gruppen wie die Bildungsligen dabei spielten, ist Gegenstand des Bandes "Schule für Verfassungsbürger?".

Christina Reimann analysiert den Verfassungswandel für den Zeitraum zwischen 1865 und 1904 als einen sozio-kulturellen Prozess und zeigt, wie sich der Wandel der bürgerlich-liberalen Verfassung als ein Wechselspiel zwischen emanzipatorischen und beharrenden Kräften entfaltete. Dazu untersucht sie die Bildungsdebatten in Belgien, England und Frankreich als Verfassungsdebatten und aus „verfassungskultureller“ Perspektive. In den Blick genommen werden die belgische und französische Ligue de l’enseignement, die englische National Education League sowie die National Education Association, die die Debatten ihres jeweiligen Landes maßgeblich prägten. Inwiefern trugen die Bildungsligen mit ihren Beiträgen zur Bildungsdebatte zum Verfassungswandel bei? Wie verfestigten sie die Ausschlussmechanismen der bürgerlich-liberalen Verfassung, und inwiefern trugen sie auch zu ihrer Überwindung bei? Welche Rolle spielte dabei die transnationale Verflechtung der Ligen?

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