Stimmigkeit und Dissonanz

Julia Weber

Stimmigkeit und Dissonanz

Zum Zusammenhang zwischen Überzeugungen von Komponist*innen und ihrem kompositionspädagogischen Handeln

2021,  Perspektiven musikpädagogischer Forschung,  Band 13,  206  Seiten,  broschiert,  29,90 €,  ISBN 978-3-8309-4431-7

zurück zur Übersicht

Wie hängen die Überzeugungen von Komponist*innen mit ihrem kompositionspädagogischen Handeln zusammen? Dieser Frage geht Julia Weber in einer qualitativen Interviewstudie nach, die die Sicht von Komponist*innen auf ihr eigenes Handeln in den Mittelpunkt rückt. Anknüpfend an bestehende Forschungen zu Überzeugungen von Lehrpersonen werden die pädagogischen Überzeugungen von Komponist*innen mit ihren Erfahrungen in schulischen und außerschulischen Vermittlungsprojekten in Bezug gesetzt.

Zwischen den verschiedenen pädagogisch-künstlerischen Überzeugungen und Sichtweisen auf Handeln tun sich Spannungsfelder auf, die im Rahmen einer Grounded-Theory-Studie ausgeleuchtet werden. Festgestellt wird unter anderem ein „Tabu der Einmischung“ in Kompositionsprozesse von Schüler*innen. Auf der Basis empirischer Forschung kann so ein Grundkonflikt der Musikpädagogik in den Blick genommen werden: die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Pädagogik.

Pressestimmen

Die Leser*innen erhalten nicht nur kompakte Informationen über anschlussfähige theoretische Konzepte (...) und weitere musikbezogene Diskurse (...), sondern auch ganz nebenbei und eher indirekt Einblicke in den Kompositionsunterricht, seine Prozesse und Inhalte, die zumeist für nicht auf dieses Feld spezialisierte Musikpädagog*innen und Nicht-Komponierende sonst hinter verschlossenen Türen verborgen bleiben. Trotz aller angebrachten Relativierung der Gültigkeit – auch das eigene Involviertsein als Forscherin wird kritisch reflektiert – gelingt es der Autorin, das Konzept der Überzeugungen als Rahmen für kompositionspädagogisches Handeln darzustellen und eine tiefere Durchdringung des Unterrichtsgeschehens durch Reflexion derselben möglich erscheinen zu lassen. (...) Die hier vorgestellte fundierte Theorie kann dabei der Ausgangspunkt nicht nur für die Sensibilisierung und Reflexion der Lehrpersonen, sondern auch für die Operationalisierung konkreter Methoden und Handlungsweisen sein.
Renate Reitinger, in: üben & musizieren. research, Jahrgang 2022, ISSN: 2748-8497

Webers theoretische Ausführungen überzeugen durch ihre Knappheit und Prägnanz. [...] Die Beispiele, die Julia Weber für das Erleben von Stimmigkeit und den Umgang mit Dissonanz anführt, zeigen sehr individuelle Erlebnisse und Innensichten der Komponist*innen auf. Diese werden sehr überzeugend auf systematische Weise miteinander verbunden [...].
Anna Theresa Roth, in: Beiträge empirischer Musikpädagogik, erschienen am 24.03.2023, https://www.b-em.info/index.php/ojs/article/view/224