Richard Krautheimer (1897–1994) zählt zu den bedeutendsten Architekturhistorikern des 20. Jahrhunderts. Ganz wie seine Forschungen zu den römischen Basiliken und zur frühchristlich-byzantinischen Baukunst gehört seine Begründung der Architekturikonographie noch heute zu den Wegweisern des Fachs. Dieser Band zeigt auf, wie sehr das, was den jüdischen Gelehrten seit 1935 im amerikanischen Exil berühmt machen sollte, bereits in seiner deutschen Frühzeit verwurzelt ist. Den Kern dieser Anfangsphase bildet die Privatdozentur an der Universität Marburg (1929–1933). In einem spannungsreichen akademischen Umfeld gelang ihm hier die Erweiterung einer ganz auf den architektonischen Raum fixierten, häufig teleologisch orientierten und politisch eingesetzten Stilgeschichte zugunsten einer breiter angelegten Rezeptionsgeschichte, die dann auch eine der Grundlagen von Krautheimers Architekturikonographie darstellen sollte. Erstmals wird dabei Krautheimers im Januar 1933 fertiggestellte, aufgrund der politischen Verhältnisse aber unpublizierte Geschichte der deutschen Baukunst beleuchtet.
Pressestimmen
Herklotz' gewaltige Studie lässt wenig zu wünschen übrig. Sie bietet reichhaltiges Material gerade auch zur Geschichte der Christlichen Archäologie in Rom [...]. Eine maßvolle Bebilderung erleichtert das Verständnis seiner Ausführungen, die tief in die vergangenen Fachdiskussionen eindringen, in denen Herklotz selber vollständig zuhause ist.
Stefan Heid auf Leseempfehlungen des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft
"Erstmals wird [...] Krautheimers 1933 fertiggestellte, aufgrund der politischen Verhältnisse aber unpublizierte Geschichte der deutschen Baukunst beleuchtet."
in: Marburger UniJournal, Herbst 2021, S. 18
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