Friederike Dobutowitsch
Lebensweltliche Mehrsprachigkeit an der Hochschule
Eine qualitative Studie über die sprachlichen Spielräume Studierender
2020, Interkulturelle Bildungsforschung, Band 24, 254 Seiten, broschiert, 29,90 €, ISBN 978-3-8309-4156-9
In dieser Studie stehen die Perspektiven von Studierenden an Hochschulen in Deutschland im Mittelpunkt, die ihren Alltag selbst als mehrsprachig beschreiben. Wie gestalten sich ihre sprachlichen Spielräume zwischen der eigenen lebensweltlichen Mehrsprachigkeit und hochschulischen Sprachverhältnissen?
Dieser Frage wird auf der Basis von qualitativen Interviewdaten nachgegangen. Besonderes Interesse gilt dabei den Mustern des studentischen Sprachgebrauchs im Hochschulkontext und damit verbundenen Zukunftsaspirationen sowie der Frage, wie Studierende ihre Sprachpraxis erleben.
Pressestimmen
Die Studie dürfte aufgrund der Vielzahl an interdisziplinären Schnittpunkten nicht nur für Forscherinnen und Forscher aus den Bereichen der interkulturellen Bildungswissenschaft, Soziologie und Sprachsoziologie, Bildungs- und Hochschulpolitik, Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, sondern auch für hochschulinterne Institutionen wie dem International Office und Sprachenzentren von Interesse sein.
Stanislav Katanneck, in: daz-portal. Ausgabe 20/4, Januar 2021.(PDF)
Was die Arbeit Lebensweltliche Mehrsprachigkeit an der Hochschule von Friederike Dobutowitsch aufzeigt ist eine Problematik mit der sich der Bildungssektor in den kommenden Jahren wohl auseinandersetzen wird. In einer zunehmend diversen Gesellschaft, welche durch Globalisierung weiter an Diversität gewinnt, ist die Inklusion von Diversitäten eine Notwendigkeit, um Parallelgesellschaften entgegen zu wirken. Der erste Schritt kann hier anhand der von Dobutowitsch aufgezeigten Maßnahmen getan werden, sei es im Bereich der Lehre oder im Bereich der Forschung.
Dagmar Wallenstorfer, in: zeitschrift für hochschulrecht, hochschulmanagement und hochschulpolitik (zfhr) 2020, 6, S.224 f.
Die Arbeit zeigt eine hohe Relevanz und Aktualität auf. Das Besondere ist, dass sich auf vielfältigen Ebenen an die Ergebnisse von Dobutowitsch anknüpfen lässt. Zentral sind die Ergebnisse für die Frage nach dem Stellenwert von Sprachen in der Internationalisierung von Hochschulen, für die Hochschuldidaktik und damit auch für die Entwicklung von Curricula. Vor allem aber ist es für die Studierenden zentral, deren Mehrsprachigkeit durch eine solche Arbeit überhaupt in das Blickfeld der Forschung rückt und damit auch eine Würdigung erfährt.
Felix Zühlsdorf, in: daz-portal. Ausgabe21/3, Juni2021.
Insgesamt liegt eine Studie vor, die nicht nur empirisch spannend und aufschlussreich ist, sondern darüber hinaus theoretisch äußerst umfassend und lehrreich ist, gerade im Hinblick auf die Kunst, unterschiedliche wissenschaftliche Diskursstränge zusammenzuführen und für neue Analysen fruchtbar zu machen. Die Publikation ist vor allem für Forschende im Bereich „migrationsbedingte Mehrsprachigkeit“ empfehlenswert; auf Grund der theoretischen Breite auch für jene, deren Arbeiten sich auf andere Kontexte als „Hochschule“ beziehen.
Inci Dirim, in: EWR 20 (2021), Nr. 3 (Mai/Juni).
Die Arbeit überzeugt trotz der Grenzen einer solchen qualitativ-explorativen Interview-Studie und schafft beim Lesenden [...] ein Bewusstsein für die Existenz, den Mehrwert und das Potenzial einer diversen Mehrsprachigkeit an deutschen Hochschulen. Äußerst empfehlenswert ist dieses Werk für alle, die sich mit den Themen Mehrsprachigkeit im Bildungskontext, Bildungsgerechtigkeit sowie Internationalisierung an deutschen Hochschulen beschäftigen. Die Autorin identifiziert dringende Desiderata und bringt damit den hochschulsprachpolitischen Diskurs maßgeblich voran. Sowohl die theoretischen und methodischen Überlegungen als auch die Foschungsergebnisse bilden eine gewinnbringende und fundierte Grundlage für weitere qualitative und quantitative Untersuchungen in diesem Bereich.
Elisa Müller, in: Deutsch als Fremdsprache 1 (2023), 60. Jahrgang, S. 46ff.