„Es hat also jede Sache ihren Gesichtspunct …“

Der 1720 in Osnabrück geborene Justus Möser gilt als wichtiger Akteur und Denker in der deutschen Geistesgeschichte im Zeitalter der Aufklärung. Seine Schriften fanden großen Nachhall: Denker wie Herder oder Lessing äußerten sich anerkennend über ihn. Nicht zuletzt die Würdigung als „der herrliche Justus Möser“ durch Goethe bezeugt das hohe Ansehen, das der Aufklärer genoss.

Wie kaum ein anderer hat Justus Möser zudem auf umfassende Weise die Kultur, Geschichte und Gesellschaft besonders Osnabrücks und des Osnabrücker Landes beobachtet, geschildert und der Nachwelt vermittelt – und dies in höchster Anschaulichkeit. Daneben war er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch in politischer Hinsicht eine der entscheidenden Persönlichkeiten des Fürstbistums Osnabrück. Möser stellt somit eine Ausnahmegröße in der Geschichte des ehemaligen Hochstifts dar.
Justus Mösers 300. Geburtstag im Jahr 2020 wird zum Anlass genommen, sich dem Staatsmann, Juristen und äußerst produktiven Publizisten erneut zu widmen, die zentralen Aspekte seiner Person und seines Schaffens zu beleuchten sowie den gegenwärtigen Forschungsstand zu diskutieren und zu ergänzen.

Pressestimmen

War Möser ein Aufklärer? War Möser tatsächlich konservativ? Wer den jetzt erschienenen von Ulrich Winzer und Susanne Tauss herausgegebenen Tagungsband liest, wird zwar keine eindeutigen Antworten erhalten, aber allemal zum Nachdenken angeleitet – auch über Möser hinausgehend! So viel darf schon anfangs verraten werden – bei dem Band handelt es sich um ein grundlegendes Werk.
Martin Espenhorst, in: Osnabrücker Mitteilungen, 125 (2020), S. 199-203.

Die hier versammelten Beiträge belegen eindrücklich, dass es sich lohnt, Justus Möser in der Vielfalt seiner Funktionen, seiner Persönlichkeit und seines Wirkens immer wieder neu zu befragen. [...] Den Herausgebern dieses gelungenen Sammelbandes, der mit einem umfangreichen Quellen- und Literaturverzeichnis und einem Personenregister versehen ist, [ist] ausdrücklich zu wünschen, dass sich der von ihnen zitierte Satz Justus Mösers aus dem Jahr 1746 erfüllen möge, nämlich "daß ein jeder […] nach der Lesung unserer Blätter sich selbst schöner, lebhafter und vernünftiger vorkäme als vorher".
Michael Busch, in: Zeitschrift für Historische Forschung, 49 (2022), S. 194-196

Der Band ist in jedem Fall für Möser-lnteressierte ein Gewinn und damit für Sammlungen zur deutschen Literatur und Geschichte des 18. Jahrhunderts, zur Regionalgeschichte und zur Aufklärungsforschung eine sinnvolle Anschaffung. (...) Die neuen Blicke auf Möser, die der Sammelband verspricht, liefert er auch und sollte somit auch von Germanistik, Geschichtswissenschaft und Aufklärungsforschung zur Kenntnis genommen werden.
Till Kinzel, in: IFB - Informationsmittel für Bibliotheken: digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=10381

Vielleicht interessiert Sie auch:

Miteinander leben?

Susanne TaussUlrich Winzer (Hrsg.)

Miteinander leben?

Reformation und Konfession im Fürstbistum Osnabrück
1500 bis 1700

Blaues Blut und rote Zahlen

Sven Solterbeck

Blaues Blut und rote Zahlen

Westfälischer Adel im Konkurs 1700–1815

Johann Ignaz Franz Maria von Landsberg-Velen (1788–1863)

Gitta Böth

Johann Ignaz Franz Maria von Landsberg-Velen (1788–1863)

Ein adeliger Unternehmer im bürgerlichen Zeitalter