Ursula Reitemeyer
Praktische Anthropologie oder die Wissenschaft vom Menschen zwischen Metaphysik, Ethik und Pädagogik
Wendepunkte
2019, Internationale Feuerbachforschung, Band 8, 244 Seiten, broschiert, 34,90 €, ISBN 978-3-8309-3860-6
Ursula Reitemeyer führt historisch-systematisch und unter besonderer Berücksichtigung der zu verteidigenden menschlichen Würde in die Disziplin und das Forschungsfeld der Anthropologie ein. Ausgehend von einer bildungstheoretischen Interpretation der Methodenlehre in Kants Kritik der reinen Vernunft und von Hegels Phänomenologie des Geistes wird auf der Grundlage von Feuerbachs Leibanthropologie eine bildungstheoretisch vermittelte praktische Anthropologie als notwendiges Bindeglied zwischen Philosophie und Pädagogik zur Geltung gebracht.
Diese Studie zur Stellung der Anthropologie zwischen spekulativer und empirischer Forschung eignet sich als vertiefende Lektüre im Rahmen eines bildungswissenschaftlichen Studiums. Zugleich wird ein philosophisches und erziehungswissenschaftliches Fachpublikum angesprochen, das sich für die Wissenschaftsgeschichte der eigenen Disziplin interessiert.
Pressestimmen
Auch weil es ja häufig die eher unkonventionellen Zugänge sind, von denen man [...] besonders viel lernen kann, kann das Buch allen, die sich für historische Debatten und Zugänge philosophischer Anthropologie interessieren, empfohlen werden.
Johannes Drerup, in: Zeitschrift für Pädagogik 3/2020, S. 449.
Die Rekonstruktion und Analyse historisch-systematischer »Wendepunkte« erfreut sich in zahlreichen sozial- und kulturwissenschaftlichen Fachdisziplinen und Forschungsfeldern seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Hier kann der Band im Schnittfeld von Philosophie und Pädagogik einen substantiellen Beitrag leisten und die Diskussion befeuern, da gerade auch die Frage nach einer spezifischen oder doch nach einer ganzen Abfolge anthropologischer ›Wenden‹ international und interdisziplinär diskutiert wird.
Andreas Oberdorf, in: Vierteljahrsschrift für Wissenschaftliche Pädagogik 96 (2020) 437-447.
Historisch, biographisch, fachtheoretisch und -praktisch bedeutsam ist der als Nachbetrachtung getitelte, fiktive Brief, den die Autorin im November 2012 an Max Horkheimer (1895–1973) beim Institut für Sozialforschung Frankfurt, New York und Los Angeles schreibt. Sie skizziert darin die wissenschaftliche Schaffensgeschichte des Philosophen, verweist auf seine Werke und deren Bedeutung für die Kritische Theorie und das intellektuelle, anthropologische und philosophische Denken. Der mit der universitären Lehre vertraute Leser kann sich gut vorstellen, welche Aufmerksamkeit dieser „Brief“ bei den Studierenden findet, als Replik und Vision!
Jos Schnurer auf: Socialnet.