Sebastian Gietl
Istanbul – eine Weltmetropole im Wandel
Kulturelle Wertigkeiten in der Reiseliteratur seit dem 19. Jahrhundert
2016, Regensburger Schriften zur Volkskunde/Vergleichenden Kulturwissenschaft, Band 28, 554 Seiten, broschiert, mit einigen Abbildungen, 49,90 €, ISBN 978-3-8309-3493-6
Istanbul erfuhr in den letzten Jahrzehnten eine immense Dynamisierung in nahezu allen Bereichen seines urbanen Alltags. Damit einher gehen weitreichende gesellschaftliche Veränderungen und die Suche nach kultureller Identität. Die Fremd- und Selbstwahrnehmung unterliegt dabei einem kontinuierlichen Wandel und einer komplexen, durch unterschiedlichste Akteure und Rezipienten beeinflussten Konstruktion und Dekonstruktion.
Istanbul steht derzeit wie kaum eine andere Stadt stereotyp für viele (un-)gelöste gesellschaftliche Fragestellungen. Diese Studie von Sebastian Gietl fokussiert diese exemplarisch über beide Grenzen des 20. Jahrhunderts hinweg und veranschaulicht im Spiegel der Reiseliteratur sich ergebende Folgen für die Bilder der Stadt.
Pressestimmen
Anzuzeigen ist eine Dissertation von beträchtlichem Gewicht, was sich nicht so sehr auf die Schwere derselben, sondern eher auf ihre Bedeutung beziehen soll. Denn der Autor schafft es, anhand der Reiseliteratur, konkret der Beratungsliteratur für die Reise wie auch der (meist autobiographischen) Literatur von der bzw. über die (absolvierte) Reise, ein sehr viel breiteres Spektrum an Themen zu bearbeiten, als es die bisherige einschlägige, multidisziplinäre Forschung je zu leisten vermocht hat.
Burkhart Lauterbach in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2017
[...] Sebastian Gietl [kann] auf eindrückliche Weise die prozesshafte Wahrnehmung der Stadt verdeutlichen, die "von gesellschaftlichen Transformationen, damit einhergehenden kulturellen Veränderungen [...] und von den verschiedenen Formen der subjektiven Distinktion oder der Identifikation" (S. 524) abhängig ist. [...] Das umfangreiche Quellen- und Literaturverzeichnis zeigt wiederum, wie tiefgreifend sich der Autor mit den verschiedenen Facetten des Themas beschäftigt hat.
Marguerite Rumpf, in Rheinisch-Westfälische Zeitschrift für Volkskunde 62/63 (2017/2018), S. 390.