Martin Gartmeier,
Hans Gruber,
Tina Hascher,
Helmut Heid
(Hrsg.)
Fehler: Ihre Funktionen im Kontext individueller und gesellschaftlicher Entwicklung
Errors: Their Functions in Context of Individual and Societal Development
2015, 312 Seiten, broschiert, 36,90 €, ISBN 978-3-8309-3321-2
Mit Beiträgen von
Johannes Bauer,
Jana Beitlich,
Nicolai Bodemer,
Markus Dresel,
Martin Gartmeier,
Hans Gruber,
Hubert Haider,
Tina Hascher,
Helmut Heid,
Christine Kaiser,
Claudia Krille,
Winfried Kronig,
Klaus Mehl,
Gabriele Moll,
Kathrin Nagel,
Günther Ortmann,
Fritz Oser,
Oliver Paul,
Yvonne Pfeiffer,
Roland Reichenbach,
Kristina Reiss,
Azzurra Ruggeri,
Elke M. Schüttelkopf,
Jürgen Seifried,
Gabriele Steuer,
Stefan Tobler,
Maria Tulis-Oswald,
Janosch M. Türling,
Stefan Ufer,
Ulrich Vogl,
Theo Wehner,
Martin Winkler,
Eveline Wuttke,
Lysann Zander
Die Autorinnen und Autoren in Teil eins des Bandes reflektieren grundlegende Fragestellungen zur Konzeption und zu verschiedenen Funktionen von Fehlern in Lern- und Entwicklungsprozessen. Im zweiten Teil des Bandes werden Fehler aus lebenszeitlichen, lebensweltlichen und systemischen Perspektiven betrachtet. So wird z.B. der Frage nach den gesellschaftlichen Instanzen nachgespürt, durch deren Einfluss Fehler erst zu Verfehlungen gemacht werden. Die Beiträge in Teil drei analysieren Funktionen von Fehlern in Bildungskontexten. So wird etwa die Rolle von Peernetzwerken in Schulklassen beim Umgang mit Fehlern beleuchtet. Teil vier schließlich fokussiert Funktionen und Bedingungen eines produktiven und lernorientierten Umgangs mit Fehlern in der Arbeitswelt.
Pressestimmen
Dass Falsches nicht nur ausgemerzt und durch das »Richtige« ersetzt werden sollte, sondern dass ein offener und reflektierender Umgang mit Fehlern zu tieferem Verständnis und sogar zu unerwartet kreativen Lösungen führen kann, das wird aus theoretischen Analysen hergeleitet und an Beispielen verdeutlicht. – Eine Relativierung der moralisierenden und emotional belastenden Funktionen und dadurch auch eine mögliche Helfe bei den eisenen Flehern.
Jörg Schlömerkemper in: PÄDAGOGIK, 3/2016
Der rote Faden des Buches ist der Gedanke, dass Fehler unter bestimmten Umständen günstige Ausgangspunkte für Lernprozesse sind. Das, was man aus Fehlern lernen kann, betrifft nicht nur das Unterbleiben ihrer Wiederholung, sondern auch eine Bewusstseinserweiterung, die in der informierten Antizipation möglicher Risiken und Gefahren besteht, durch die Fehler präventiv verhindert werden, ohne sie je ganz ausschließen zu können. Ein Leben mit Fehlern bedarf aus pädagogischer Perspektive einer Fehlerkultur, in der man dem Fehlenden nicht feindselig gegenübertritt, sondern ihn, der auf seine Weise ein „Experte“ ist, ins „problem solving“ einbindet.
Klaus Hansen auf: socialnet.de