Ingrid Lohmann,
Rainer Wenzel,
Uta Lohmann
(Hrsg.)
Übersetzt von
Rainer Wenzel
Naphtali Herz Wessely
Worte des Friedens und der Wahrheit
Dokumente einer Kontroverse über Erziehung in der europäischen Spätaufklärung
Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Ingrid Lohmann, mitherausgegeben von Rainer Wenzel und Uta Lohmann
Aus dem Hebräischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Rainer Wenzel
2014, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland, Band 8, 800 Seiten, gebunden, 79,00 €, ISBN 978-3-8309-3136-2
Zur selben Zeit brach aber von den Stockfrommen ein Sturm gegen ihn los. Sie waren besonders über seine Begeisterung für Kaiser Josephs Reformen in hohem Grade erregt. Die unliebenswürdige Art, womit Fürsten die Freiheit zu geben pflegen, der Zwang, der den Juden auferlegt wurde, die natürliche Scheu, vom Hergebrachten zu lassen, die naheliegende Furcht, daß durch die Schulbildung und die teilweise Einbürgerung der Juden die Jugend vom Judentume abgeleitet werden würde und daß die Lehrfächer der Normalschule das Talmudstudium verdrängen würden, alles dieses hatte die Rabbiner und Vertreter des Herkömmlichen gegen Kaiser Josephs reformierende Judengesetze eingenommen. (Heinrich Graetz 1870)
Naphtali Herz Wessely schrieb das erste systematische Buch über die moderne jüdische Erziehungslehre in Form von vier Sendschreiben. Sein hauptsächliches Konzept gehört zum Gedankengut der pädagogischen Aufklärung. (Ernst A. Simon 1953)
Doch Wesselys Schrift war kein Buch der Theorie, sondern ein Pamphlet, ein publizistischer Artikel. (Shmuel Feiner 2007)
Rezensionen
Pressestimmen
Insgesamt eine glanzvolle Leistung interdisziplinärer Zusammenarbeit der deutschsprachigen Jüdischen Studien.
Aus: Kalonymos, 2/2015
Der Band ist weniger um seiner editorischen Leistung willen erwähnenswert – die Texte mussten ›gefunden‹, nicht aber textkritisch und editorisch aufwändig bearbeitet werden – als vielmehr um seiner Erschließungsmöglichkeiten willen: An jüdischer Bildungsgeschichte Interessierte finden hier eine für die Haskala typische und wirkungsgeschichtlich bedeutsame Debatte leicht zugänglich und mit Interpretationshilfen präsentiert.
Verkündigung und Forschung, 01-2022; Jg. 67