Grundlagen für eine daten- und theoriegestützte Schulentwicklung

Detlef FickermannNorbert Maritzen (Hrsg.)

Grundlagen für eine daten- und theoriegestützte Schulentwicklung

Konzeption und Anspruch des Hamburger Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ)

2014,  HANSE – Hamburger Schriften zur Qualität im Bildungswesen,  Band 13,  304  Seiten,  E-Book (PDF),  26,99 €,  ISBN 978-3-8309-8053-7

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Anfang der 2000er Jahre hat die Mehrheit der Länder begonnen, neue Einrichtungen zu schaffen, deren Aufgabe in erster Linie die empirisch fundierte Qualitätssicherung überwiegend schulischer Bildungsprozesse auf der Grundlage von externen Leistungsmessungen, Schulinspektionen und weiteren Formen eines systematischen Bildungsmonitorings ist. Es wurde ein neuer institutioneller Akteur etabliert, dessen Rolle im Feld zwischen Wissenschaft, Politik, Administration, Öffentlichkeit und Praxis jedoch weder abschließend festgelegt ist noch mit Blick auf künftige Entwicklungen hinreichend konturiert zu sein scheint.
Vor diesem Hintergrund diskutieren Angehörige des Hamburger Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) im ersten Teil des Bandes Elemente einer Theorie des Bildungsmonitorings und stellen konzeptionelle und wissenschaftliche Grundlagen einiger Arbeitsbereiche des Instituts vor. Hierzu gehören z.B. die Qualitätssicherung der Schulinspektion, verschiedene Kompetenzfeststellungsverfahren, die Bestimmung sozial-räumlicher Kontextfaktoren und die Planung von Evaluationsvorhaben.
Im zweiten Teil werden aus einer Außenperspektive von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie aus der Sicht des Amtschefs (a.D.) eines Kultusministeriums und zweier Schulleitungsmitglieder „Wirkungen“ des Bildungsmonitorings exemplarisch beschrieben und diskutiert.
Der dritte Teil schließlich widmet sich der Frage, ob Schulen im Zeichen der „empirischen Wende“ zwischenzeitlich durch wissenschaftliche Untersuchungen überbeansprucht sind. Ferner wird der Versuch unternommen, die neuen Einrichtungen institutionell zu verorten. Einerseits handelt es sich meist um nachgeordnete Dienststellen der jeweiligen für Schulen zuständigen Ministerien oder Behörden, andererseits entsprechen ihre Aufgaben in weiten Teilen denen von Ressortforschungseinrichtungen. Diskutiert wird in dem abschließenden Beitrag, welche Konsequenzen eine Übertragung der „Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Profilierung der Einrichtungen mit Ressortforschungsaufgaben“ für die Einrichtungen und ihre Steuerung haben müsste.