Daniel Paasch
Familiäre Lebensbedingungen und Schulerfolg
Lässt sich bei sozial benachteiligten Schülerinnen und Schülern ein Einfluss von protektiven Faktoren auf die Schulleistungen und die Schulkarriere feststellen?
2014, Empirische Erziehungswissenschaft, Band 46, 216 Seiten, broschiert, 29,90 €, ISBN 978-3-8309-3048-8
Diese Studie schließt an Forschungen zu sozialen Disparitäten beim Schulerfolg an. In ihr werden jedoch Merkmale von sozial und ökonomisch benachteiligten Kindern untersucht, die sozusagen erwartungswidrig dennoch erfolgreich in der Schule sind. Dabei werden Zusammenhänge mit Familienklima, elterlichen Bildungsaspirationen, kognitiven Fähigkeiten der Schüler/innen, fachliche Fähigkeitsselbstkonzepte, Geschlecht sowie ausgewählte Persönlichkeitsfaktoren in den Blickpunkt genommen. Ein Risiko-Schutzfaktoren-Modell des schulischen Erfolgs wurde für Bremer Schülerinnen und Schülern an Schulen in schwieriger Lage in der 5. und 7. Schulstufe quer- und längsschnittlich mit Regressionsanalysen überprüft.
Pressestimmen
Die Ergebnisse der Arbeit haben aufgrund der begrenzten Aussagekraft der Stichproben nur Thesencharakter. Dennoch liefert sie wichtige Hinweise darauf, welche Bedeutung guten Sprachkenntnissen und dem Vorwissen für den Unterrichtserfolg beizumessen ist und dass ein hohes fachliches Selbstkonzept, hohe kognitive Fähigkeiten sowie eine hohe Bildungsaspiration der Eltern protektive und kompensierende Wirkung zeigen. Insbesondere letzter Aspekt ist bisher noch zu wenig in den Fokus bildungspolitischer Diskussionen und Bemühungen genommen worden. Es bleibt zu hoffen, dass Paaschs Arbeit hierfür einen wichtigen Anstoß gibt.
Barbro Walker in: Grundschule, 8/2014