Pädagogische Reflexionen des Visuellen

Kerstin te Heesen (Hrsg.)

Pädagogische Reflexionen des Visuellen

2014,  Visuelle Kultur. Studien und Materialien,  Band 7,  1. Auflage, 162  Seiten,  broschiert,  mit zahlreichen Abbildungen,  29,90 €,  ISBN 978-3-8309-3031-0

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Als Folge der Proklamation des sogenannten ,pictorial turn‘ lässt sich (auch) für den erziehungswissenschaftlichen Diskurs ein gesteigertes Interesse an visuellen Medien und damit korrespondierenden (medien-)pädagogischen Fragestellungen konstatieren. Rekurrierend auf ihre Relevanz für Zwecke der Vermittlung können Bilder in diesem Duktus ganz allgemein als Quellen verstanden werden, die soziale und kulturelle Muster transportieren können. Dabei fungieren sie als visuelle ,Verständnishilfe‘ und können zugleich überkommene Ansichten visuell hinterfragen und konterkarieren, können gleichermaßen zur Standardisierung vorherrschender wie zur Etablierung neuer Wahrnehmungen und Einstellungen beitragen.

Der vorliegende Sammelband vereint sowohl in inhaltlicher als auch in methodischer Hinsicht mögliche Annäherungsweisen an Bilder als Träger und Vermittler pädagogisch relevanter Inhalte. In seiner Kombination aus exemplarischen Bildanalysen zu den Sujets Kindheit, Jugend, Familie, Schule sowie Gesellschaft und vielfältigen methodischen Zugängen wird eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Perspektiven ermöglicht und zugleich eine Veranschaulichung unterschiedlicher Interpretationsweisen offeriert.


Mit Beiträgen von

Jeroen J.H. Dekker, Ulrich Hägele, Kerstin te Heesen, Sieglinde Jornitz, Christoph Leser, Marie-Christin Nowak, Ulrike Pilarczyk, Karin Priem, Geert Thyssen.

Pressestimmen

Alle Artikel eint die kritisch-analytische Sicht auf die Historizität von Bildern, deren Entstehung und Rezeption als Ausdruck sozialer Muster zu verstehen ist, deren heutige Erforschung ebenfalls zeitgebunden, teilweise emotional geprägt und damit durchaus selbst kritisch zu reflektieren ist (Beitrag von Geert Thyssen). Dass sich bestimmte Fotografien als Bildikonen in unser kollektives Gedächtnis eingraben, weil sie universelle Pathosformeln aufgreifen und sich auf ikonografische Traditionen berufen, ist keine neue Erkenntnis. Dennoch sind die Beiträge von Ulrich Hägele über die Kinder-Fotografien der Farm Security Administration aus den 1920er-Jahren und Marie-Christin Nowaks Analyse zweier Bildikonen der RAF innerhalb dieses Readers wichtig und erhellend, weil sie einmal mehr die Macht der Bilder unterstreichen, Geschichte nicht nur darzustellen, sondern vielmehr Geschichte zu machen.
Jessica Mack-Andrick in: Zeitschrift für Volkskunde, 2/2015

[D]ie von te Heesen zusammengestellten Aufsätze [bieten] vielfach interessante und bedenkenswerte Überlegungen zur Bedeutung von Bildquellen in der historischen Bildungsforschung. Der Band bietet viele Anregungen, enthält weiterführende Annäherungen an Bilder als Träger und Vermittler pädagogischer Inhalte und wird daher seinem eigenen Anspruch durchaus gerecht.
Jürgen Overhoff in: Erziehungswissenschaftliche Revue, 3/2015

die sehr unterschiedlichen und allesamt anspruchsvollen Beiträge des Sammelbandes [enthalten] Anregungen für die Erwachsenenenbildung(sforschung), [...] Für die Erwachsenenbildung lassen sich aus den Beiträgen vielfältige methodische Anregungen gewinnen, obgleich der Band weder als Methodenband konzipiert ist noch die Anwendungsmöglichkeiten einer bestimmten Methode zeigen will.
Sigrid Nolda in: forum eb, 3/2015