Angelika Redder,
Julia Pauli,
Roland Kießling,
Kristin Bührig,
Bernhard Brehmer,
Ingrid Breckner,
Jannis Androutsopoulos
Mehrsprachige Kommunikation in der Stadt
Das Beispiel Hamburg
2013, Mehrsprachigkeit / Multilingualism, Band 37, 242 Seiten, broschiert, 34,90 €, ISBN 978-3-8309-2965-9
Der Band präsentiert die Arbeiten und Ergebnisse des interdisziplinären Netzwerks „Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit“, das von 2009-2012 im Rahmen der Hamburger Landesexzellenzinitiative LiMA (Linguistic Diversity Management in Urban Areas) wirkte. Die sieben Beiträge thematisieren gesellschaftliche Mehrsprachigkeit unter den Aspekten der Institutionalität, Urbanität, Medialität und Individualität. Untersucht werden die sprachlichen Bedingungen des Zugangs zu Wohnraum, die gelebte Mehrsprachigkeit in ethnisch geprägten Senioreneinrichtungen, Supermärkten und Imbissbuden sowie die Hörbarkeit und Sichtbarkeit von Mehrsprachigkeit in einem zentralen Hamburger Stadtteil. Zudem werden digitale mehrsprachige Praktiken Hamburger Jugendlicher auf Facebook verfolgt und erste Komparationen zwischen Hamburg als Ort gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit in statu nascendi und Orten postkolonialer Mehrsprachigkeit (am Beispiel Yaoundé/Kamerun) sowie politisch motivierter Mehrsprachigkeit (am Beispiel Kiew/Ukraine) aufgestellt. Schließlich werden linguistische Konzepte für komparative Analysen gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit zur Diskussion gestellt.
Im Vorwort zum Band schreibt Florian Coulmas: „Studien, wie sie in diesem Buch vorgelegt werden, lassen erkennen, dass Mehrsprachigkeit in viele Bereiche vordringt, in denen man sie bislang wenig zur Kenntnis genommen hat.“ – Möge die Rezeption des Bandes zu Anknüpfungen anregen.
Abstracts
Pressestimmen
Mit diesen innovativen Forschungsbeiträgen versucht der Band „frischen Wind“ in die Theorie und Methodik der Stadt-, Mehrsprachigkeits- und Medienforschung zu bringen. Besonders positiv hervorzuheben ist dabei die Pionierleistung in forschungsmethodischer Hinsicht, die zu neuen Analysemethoden, wie etwa dem Linguistic Soundscaping (S. 132) und Beschreibungskategorien, zum Beispiel dem Praxeogramm (S.81 ff.), führt. Auch wenn in den Beiträgen teilweise noch zu erkennen ist, dass sich die Forschung erst im Beginn einer Neuausrichtung befindet, ist die Lektüre dieses Bandes daher für Studierende, WissenschaftlerInnen und Interessierte der soziologisch, ethnologisch und sprachwissenschaftlich ausgerichteten (Teil-)Disziplinen sehr empfehlenswert und im Hinblick auf zukünftige Wissenschaft inspirierend.
Inga Christiana Eckardt auf daz-portal.de, Ausgabe 8, Rezension 1, 2015