Der ‚Fall‘ Uruzgan

Johanna Holthausen

Der ‚Fall‘ Uruzgan

Politische und militärische Aspekte des niederländischen Einsatzes in Afghanistan (2006–2010)

2012,  Niederlande-Studien Kleinere Schriften,  Band 17,  166  Seiten,  E-Book (PDF),  17,99 €,  ISBN 978-3-8309-7709-4

zurück zur Übersicht

Im Februar 2010 brach das vierte Kabinett unter dem christdemokratischen Ministerpräsidenten Jan Peter Balkenende (CDA) aufgrund unüberbrückbarer Differenzen hinsichtlich einer Verlängerung des militärischen Engagements in Uruzgan auseinander. Zu Beginn des Jahres 2006 hatten sich die Niederlande zur Übernahme der Verantwortung für diese südafghanische Provinz im Rahmen der ISAF-Mission der NATO entschlossen. Somit endete 2010 ein vierjähriger Einsatz, der in seiner Komplexität die niederländischen Streitkräfte an ihre Kapazitätsgrenzen brachte. Aber auch in der Haager Politik wurde schon während der Entsendedebatte um die Jahreswende 2005/2006 und während der Verlängerung, die Ende 2007 beschlossen wurde, intensiv und leidenschaftlich diskutiert.
Dieser Band befasst sich näher mit zwei Fragen: Welche Argumente wurden von der Regierung und durch die Parlamentsparteien in den jeweiligen Debatten vertreten und wie haben sich diese im Laufe der Zeit verändert? Wie wurde die militärische Führung als ausführender Akteur mit in die politischen Prozesse einbezogen und in welchem Maße wurde der professionellen Expertise des Militärs Rechnung getragen?