Tim Zumhof
Pädagogik und Poetik der Befreiung
Der Zusammenhang von Paulo Freires Befreiungspädagogik und Augusto Boals ‚Theater der Unterdrückten‘
2012, Ethik im Unterricht, Band 11, 1. Auflage, 118 Seiten, E-Book (PDF), 17,90 €, ISBN 978-3-8309-7632-5
Der brasilianische Theaterregisseur Augusto Boal (1931–2009) lieferte mit seinem „Theater der Unterdrückten“ die Kunsttheorie und theaterpraktische Übersetzung von Paulo Freires (1921–1997) „Pädagogik der Unterdrückten“. Freires zugegebenermaßen einfache Kritik der „Bankiers-Erziehung“ weist angesichts der gegenwärtigen bildungspolitischen Tendenzen, Schülerleistungen outputorientiert zu standardisieren, ungeahnte Aktualität auf. Seine Forderung nach einer subjektorientierten pädagogischen Praxis lässt sich im Bereich der ästhetischen Erziehung eindrucksvoll realisieren. Doch Boals Theaterpädagogik übersetzt nicht nur zentrale Impulse der Befreiungspädagogik, sondern überwindet gleichzeitig ihren bewusstseinsphilosophischen Logozentrismus, indem er sie zu einer Pädagogik des emanzipierten Leibes erweitert.
Der Autor rekonstruiert kritisch die Berührungspunkte und Differenzen von Freires Befreiungspädagogik und Boals „Theater der Unterdrückten“ aus der Perspektive der bundesrepublikanischen Erziehungswissenschaft und diskutiert sie im Kontext einer anerkennungstheoretisch orientierten Didaktik. Damit wendet sich der Band sowohl an forschende als auch an praktizierende Schul-, Erwachsenen- und Theaterpädagogen.
Der Autor rekonstruiert kritisch die Berührungspunkte und Differenzen von Freires Befreiungspädagogik und Boals „Theater der Unterdrückten“ aus der Perspektive der bundesrepublikanischen Erziehungswissenschaft und diskutiert sie im Kontext einer anerkennungstheoretisch orientierten Didaktik. Damit wendet sich der Band sowohl an forschende als auch an praktizierende Schul-, Erwachsenen- und Theaterpädagogen.