Die Inszenierung Europas?vergriffen

Daniel Habit

Die Inszenierung Europas?

Kulturhauptstädte zwischen EU-Europäisierung, Cultural Governance und lokalen Eigenlogiken

2011,  Münchner Beiträge zur Volkskunde,  Band 40,  1. Auflage, 328  Seiten,  broschiert,  24,90 €,  ISBN 978-3-8309-2514-9

zurück zur Übersicht

Aus der Vielzahl der EU-europäischen Selbst-Konstruktionsbemühungen sticht das Konzept der Kulturhauptstädte heraus und wird in dieser Arbeit in den Fokus gestellt. Kulturhauptstädte werden dabei als ein verdichteter Mikrokosmos gelesen, in denen die Grundzüge einer kulturorientierten Gouvernementalität exemplarisch zu Tage treten, die von der EU ausgehend auf die Städte übertragen wird; diese werden mit Beispielen aus den Kulturhauptstädten 2006/2007 – Patras, Sibiu und Luxemburg – erläutert.

Auf EU-Ebene kann das Programm als symbolische Raumaneignung und Selbstvergewisserungsmaßnahme gesehen werden, in dem es die von Brüssel ausgehende gesellschaftliche Ordnung und die spezifische Form der Machtausübung manifestiert. Anhand einer Analyse des sehr unterschiedlichen Umgangs mit dem urbanen Gefüge und dessen Prädikatisierung und Inszenierung werden die Selbstverortung der Städte und die Übernahme der EU-Logik herausgearbeitet, um anschließend nach dem lokalen Selbstverständnis innerhalb eines europäischen Gedächtnisraums zu fragen.

Pressestimmen

Der besondere Reiz in Daniel Habits Zugang liegt einerseits in einem in der Europäischen Ethnologie leider selten praktizierten Vergleich und andererseits in durchaus als experimentell zu beschreibenden Zugängen, [...]. Insgesamt erhält „Die Inszenierung Europas“ mit Daniel Habits Arbeit [...] eine wichtige kulturwissenschaftlich grundierte neue Facette.
Markus Tauschek in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, H.1+2/2012.

die Arbeit von Daniel Habit [verfolgt ...] eine fundierte kulturwissenschaftliche Herangehensweise an den Themenkomplex und eröffnet durch den Vergleich von drei Städten einen vielversprechenden Ansatz zur Analyse der Wechselwirkung der drei eingangs erwähnten Begriffe.
Eike Schmedt in: Kieler Blätter zur Volkskunde, 45/2013