Grenzen der Zivilgesellschaft

Cornelia FrauneKlaus Schubert (Hrsg.)

Grenzen der Zivilgesellschaft

Empirische Befunde und analytische Perspektiven

2012,  Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart,  Band 9,  242  Seiten,  E-Book (PDF),  26,99 €,  ISBN 978-3-8309-7370-6

zurück zur Übersicht

Wie ist es möglich den in Wissenschaft und Politik auf vielfältige Weise verwendeten und verschiedenartig konnotierten Begriff der Zivilgesellschaft analytisch zu fassen und somit eine Definition für diesen schillernden Begriff zu entwickeln? Der vorliegende Band versucht diese Frage zu beantworten, indem Organisationen, die weder eindeutig zur Zivilgesellschaft zuzurechnen sind noch eindeutig von dieser Sphäre abzugrenzen sind, auf ihre spezifisch zivilgesellschaftlich-organisatorischen Elemente hin überprüft werden.
Um zivilgesellschaftliche gegenüber nicht-zivilgesellschaftlichen organisatorischen Elementen abgrenzen zu können, wird auf das Standardmodell der Interessenvermittlung der politischen Soziologie zurückgegriffen. Die Anwendung dieses Modells ermöglicht, den intermediären Bereich zwischen Gesellschaft und Politik in vier Sphären aufzuteilen: den Sektor der politischen Organisationen (z.B. Parteien), den Sektor der Interessenorganisationen (z.B. Gewerkschaften), den Sektor der weltanschaulichen Organisationen (z.B. Kirchen) und schließlich den Sektor der zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Beiträge in diesem Band befassen sich mit Organisationen, die an den Schnittstellen zwischen je einem der Sektoren und dem Sektor der Zivilgesellschaft operieren und loten auf diese Weise die Grenzen der Zivilgesellschaft aus politikwissenschaftlicher Perspektive aus.
Die Quintessenz dieser Analysen ist, dass die konkret, empirisch vorfindbare Zivilgesellschaft nicht nur aus 'reinen' zivilgesellschaftlichen Organisationen besteht, sondern dass diese ebenso Organisationen umfasst, die analytisch nicht eindeutig zu diesem Sektor zuzuordnen sind. Zivilgesellschaft ist also komplex und pluralistisch. Versuche Zivilgesellschaft analytisch zu fassen, müssen vor allem dieser Vielfalt von Zivilgesellschaft Rechnung tragen. Der Band zeigt Perspektiven auf, wie dieser analytische Anspruch erfüllt werden kann.

Mit Beiträgen von: Nils C. Bandelow, Cornelia Fraune, Martina Grabau, Samuel Greef, Achim Goerres, Gudrun Heinrich, Tim Mäkelburg, Lothar Probst, Wolfgang Schroeder, Udo F. Schmälzle, Klaus Schubert, Sven Sikatzki und Christoph Strünck.