Thomas Martin Buck,
Nicola Brauch
(Hrsg.)
Das Mittelalter zwischen Vorstellung und Wirklichkeit
Probleme, Perspektiven und Anstöße für die Unterrichtspraxis
2011, 1. Auflage, 372 Seiten, broschiert, 39,90 €, ISBN 978-3-8309-2305-3
Die Beiträge werfen Streiflichter auf eine Epoche, die in der öffentlichen Wahrnehmung eine prominente Rolle spielt. Das Feld der populären Geschichtskultur ist im Falle des Mittelalters mittlerweile so groß und unüberschaubar geworden, dass man es kaum noch ausreichend zu erfassen und abzubilden vermag. Es reicht vom historischen Roman bis zum Computerspiel, Kino, Comic und Spielzeug. Der Rezeption und Adaption sind nahezu keine Grenzen gesetzt.
Der Band zeigt die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen des Umgangs mit der mittelalterlichen Populärkultur in Hochschule, Schule und Unterricht auf. Deutlich wird, dass die populäre Aufbereitung des Mittelalters ein geschichtswissenschaftliches und -didaktisches Potential birgt, das bisher weder angemessen analysiert noch erschlossen ist. Die moderne Mediävistik kann jedenfalls nicht umhin, sich mit den Geschichtsinszenierungen der Populärkultur intensiver zu befassen.
Mit Beiträgen von
Thomas Martin Buck, Hans-Werner Goetz, Bea Lundt, Jörg Schwarz, Simon Maria Hassemer, Martin Clauss u. Christine Grieb, Christian Kuchler, Carl Heinze, Sven Kommer, Casimir Bumiller u. Heinz Krieg, Wolfgang Hochbruck, Hans-Joachim Fischer, Arnold Bühler, Nicola Brauch u. Gerhild Löffler, Sven Pflefka, Karin Kneile-Klenk, Friederike Stöckle, Nicola Brauch, Ulrich Mayer, Valentin Groebner
Pressestimmen
Der Band zeigt, wie vielfältig in der Lehre auf vorhandene Bilder vom Mittelalter zurückgegriffen werden kann, und macht deutlich, wie sehr die historische Wissenschaft von der professionellen Vermittlung ihres Gegenstandes im Unterricht und in der Öffentlichkeit profitieren kann – und vor allem wie notwendig weiterhin eine auf Fachwissen und professioneller Vermittlung basierende Lehre der mittelalterlichen Geschichte im schulischen Unterricht ist.
Martin Kitzinger in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 5-6/2017
Der vorliegende Sammelband geht weit über das Deskriptive hinaus undüberzeugt nicht nur durch seine reichhaltigen Praxisbezüge und -berichte. Vielmehr nutzt er diese, um auf der Grundlage theoretischerÜberlegungen, Rückschlüsse für die Vermittlung ziehen und anbieten zukönnen. Die drei großen Felder der Geschichtsdidaktik – Empirie, Theorie und Pragmatik – werden hier vorbildlich miteinander verwoben und erkenntnisorientiert präsentiert. Im Fokus steht das Mittelalter derGegenwart, das im Unterricht ebenso wie das historische Mittelalterzukunftsorientiert thematisiert wird. Die Kunst ist es wohl – und auchhier werden erfreulich viele Brücken aufgezeigt – diese beiden'Mittelalter' miteinander zu verschränken ohne ihre jeweilige Individualität aufzugeben. Die Beiträge des Bandes verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Lernenden – und dies gilt keineswegs nur für Schülerinnen und Schüler – bei ihrem im Alltag generiertem Vorwissen ,abzuholen', um so nachhaltiges historisches Lernen zu ermöglichen.
Georg Koch auf H-Soz-u-Kult
Aus den Beiträgen leitet sich keine besserwisserische Korrektur der Erscheinungen der seit geraumer Zeit zu beobachtenden Mittelalterbegeisterung ab, sondern vielmehr die Notwendigkeit wissenschaftlich fundierter Begleitung. [...] Der Sammelband ist eine äußerst wichtige Publikation für all diejenigen, die sich professionell mit „Mittelalter", aber auch ganz allgemein mit Geschichte und Geschichtlichkeit ihrer Gegenstände und Sachverhalte befassen oder befassen sollten.
Ina Karg in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, H. 3/2012
Möglichkeiten des Umgangs mit dem Mittelalter und der mittelalterlichen Populärkultur in der Schule aufzuzeigen – dies war ein selbst gestecktes Ziel des Sammelbandes. Dieses Ziel ist noch nicht erreicht, doch es ist fest in den Blick genommen worden.[...] Für den Rezensenten war die Lektüre anregend und wissensvermittelnd.
Hubert Mittler in: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik, 2012
[...] der Band [bietet] eine Fülle von Denkanstößen und zeichnet ein gutes Bild vom Stand der Diskussion in den unterschiedlichen universitären (Teil-)Disziplinen und Praxisbereichen.
Oliver Plessow in: Historische Zeitschrift, 296/2013
Die Artikel in dem Buch bauen auf Umfragen mit hohem Praxisbezug auf. Die Autoren der Beiträge haben eine ausführliche Arbeit geleistet und gezeigt, dass es möglich ist auch mit modernen Methoden das Mittelalter greifbar und begrifflich zu machen. Doch noch ist die ganze Arbeit nicht getan. Es soll eher einen Anstoß darstellen. Einen Anstoß zum Umdenken, zum Suchen neuer Methoden und zum Umdenken und Umstrukturieren der alten.
Lisa Konkol auf: der quâtspreche