Mimetischer Zauber

Armin W. Hadamer

Mimetischer Zauber

Die englischsprachige Rezeption deutscher Lieder in den USA 1830-1880

2009,  Volksliedstudien,  Band 9,  1. Auflage, 440  Seiten,  E-Book (PDF),  zahlr. Abb.,  31,90 €,  ISBN 978-3-8309-6909-9

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The nightingale has been away,
But Spring again invites her,
She has not learned another lay,
Her old songs still delight her.

Goethe

Wilhelm Hauff und Bluegrass, Carl Maria von Weber und Gospel, Theodor Körner und die Minstrel Show, Heinrich Heine und der Bürgerkrieg: Die englischsprachige Rezeption Hunderter von deutschen Liedern in den USA war mit ihren überraschenden Verbindungen wichtiger Teil der kulturellen und sozio-musikalischen Selbstauslegung amerikanischer Diskurse im 19. Jahrhundert. Sie entsprach Homi Bhabhas Denkfigur des "Third Space", einer Sphäre des Übergangs, in der kulturelle Identität über die Auseinandersetzung mit dem kulturellen Anderen verhandelt wird.

Diese Studie legt hiermit zum ersten Mal ein Forschungsgebiet offen, das sowohl neue Perspektiven auf die amerikanisch-deutschen Kulturbeziehungen im 19. Jahrhundert freigibt, als auch die deutschsprachige Liedkultur und Literatur verbindlich in transkulturellen Kontexten verortet. Ihr kulturwissenschaftlicher und diskursanalytischer Ansatz ist über die Liedforschung hinaus eine dringende Aufforderung an Disziplinen wie Übersetzungsstudien, Germanistik, Amerikanistik und Geschichte zu einer verstärkten interdisziplinären Zusammenarbeit.

Pressestimmen

Positiv zu vermerken ist die gute Archiv- und Quellenarbeit in amerikanischen Archiven und die Zusammenarbeit mit amerikanischen Musikhistorikern, etwa mit Charles Hamm und Bill Malone.
Berndt Ostendorf in: M. Matter u. N. Grosch (Hg.): Lied und populäre Kultur/Song and Popular Culture. Jahrbuch des Deutschen Volksliedarchivs, 54. 2009. S. 381.

[S]ein bemerkenswertes Buch reiht sich in eine ganze Serie neuer Forschungsinitiativen ein, die unabhängig voneinander und aus unterschiedlichen Disziplinen heraus begonnen haben, dieses Defizit der transatlantischen Geschichtsschreibung zu korrigieren. In diesem Kreis ist diese materialreiche Studie über die englischsprachige Rezeption deutscher Lieder in den USA von 1830 bis 1880 mehr als willkommen und wird verdienterweise auf großes Interesse stoßen.
Berndt Ostendorf in: M. Matter u. N. Grosch (Hg.): Lied und populäre Kultur/Song and Popular Culture. Jahrbuch des Deutschen Volksliedarchivs, 54. 2009. S. 379.