Landschaften agrarisch-ökonomischen Wissens

Marcus Popplow (Hrsg.)

Landschaften agrarisch-ökonomischen Wissens

Strategien innovativer Ressourcennutzung in Zeitschriften und Sozietäten des 18. Jahrhunderts

2010,  Cottbuser Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt,  Band 30,  1. Auflage, 392  Seiten,  E-Book (PDF),  mit einigen Abbildungen,  31,40 €,  ISBN 978-3-8309-6904-4

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Natürliche Ressourcen durch den Aufbau einer systematischen Wissensbasis möglichst umfassend nutzen zu können: Das war das Ziel der Ökonomischen Sozietäten des 18. Jahrhunderts, die europaweit Verwaltungsbeamte, Gelehrte, Landbesitzer und Geistliche vereinten. Die Palette ihrer Aktivitäten war vielschichtig. Die Aufnahme ökonomischer Basisdaten eines Territoriums gehörte dazu ebenso wie die Anlage landwirtschaftlicher Versuchsflächen oder die Ausschreibung von Preisfragen, beispielsweise zur Einführung neuer Gewerbepflanzen oder dem Schutz vor Viehseuchen. Entsprechende Erkenntnisse wurden umfassend in gelehrten ebenso wie in volksaufklärerischen Medien publiziert.

Der wissensbasierte Zugriff der Ökonomischen Sozietäten auf pflanzliche und tierische Ressourcen formierte sich in einer Epoche, die immer wieder mit Hungersnöten konfrontiert war, jedoch zugleich den Weg in die Konsumgesellschaft beschritt. Die in diesem Kontext entwickelten Strategien sollten in vieler Hinsicht wegweisend für Modernisierungsprozesse des 19. und 20. Jahrhunderts werden.

Dieser Band geht auf eine gemeinsame Tagung des Lehrstuhls Technikgeschichte der BTU Cottbus und des Forschungszentrums Europäische Aufklärung in Potsdam zurück. Die Fallstudien zu einzelnen Sozietäten und ihren Publikationen behandeln Aspekte der Umwelt- und Agrargeschichte ebenso wie solche der Medien-, Wissenschafts- und Aufklärungsgeschichte und eröffnen damit ein interdisziplinäres Forschungsfeld.