Christoph Maria Leder
Die Grenzgänge des Marcus Herz
Beruf, Haltung und Identität eines jüdischen Arztes gegen Ende des 18. Jahrhunderts
2007, Münchner Beiträge zur Volkskunde, Band 35, 334 Seiten, E-Book (PDF), 22,40 €, ISBN 978-3-8309-6857-3
Diese Arbeit verbindet einen speziellen Ausschnitt historischer Alltagsanalyse mit Aspekten der Medizin- und Philosophiegeschichte. Sie untersucht die subtilen akademischen, religiösen und politischen "Grenzgänge" des Marcus Herz, seine Mittlerrolle zwischen Medizin und Philosophie, Empirie und Theorie, Judentum und Christentum, Armen und Reichen, bildungsbürgerlichen und republikanischen Ideen. Am Ende hat der Leser nicht nur einen stoffgesättigten Einblick in die Vielfalt der praktischen und ethischen Probleme eines Stadtarztes um 1800 gewonnen, sondern auch Facetten des jüdischen Lebensalltags mit all seinen Restriktionen in der "aufgeklärten" Bürgergesellschaft des preußischen Staats kennen gelernt.
Pressestimmen
Erfreulich ist, dass der Verfasser nicht nur gedruckte Quellen heranzieht, sondern auch unveröffentlichte Texte von Marcus Herz in Archiven ausfindig gemacht hat, so z.B. ein Brief von Herz an Leopold Günther von Göckingk.
Robert Jütte in: Pardes. H. 15, 2009.
Das volkskundliche Anliegen der Studie bringt neben der geistesgeschichtlichen und berufsethischen Sphäre auch ein breites Alltagspanorama hervor.
Siegfried Ziegler in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2009.