Schulentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft
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Mechtild Gomolla

Schulentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft

Strategien gegen institutionelle Diskriminierung in England, Deutschland und in der Schweiz

2005,  Interkulturelle Bildungsforschung,  Band 14,  302  Seiten,  broschiert,  29,90 €,  ISBN 978-3-8309-1520-1

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Um die Bildungserfolge von Kindern mit Migrationshintergrund zu verbessern, reagieren Schulpolitik und Schulen bisher überwiegend mit isolierten Fördermaßnahmen und der Behandlung von "Kulturunterschieden" im Unterricht. Im Kontext der Debatten über die Schulqualität verlagert sich die Aufmerksamkeit jedoch zunehmend auf die Organisationen. Wie können die "normalen" Strukturen, Programme, Kommunikationsformen, expliziten und impliziten Regeln und Routinen auf den unterschiedlichen Handlungsebenen, die für den Schulerfolg relevant sind, gezielt verändert werden, um das Lernen aller Kinder optimal zu fördern und Ungleichheiten entgegen zu wirken?

Diese internationale Vergleichsstudie untersucht Strategien in England, Deutschland und in der Schweiz, die Aspekte der Pluralität und Gleichheit systematisch in breitere Programme zur Entwicklung und Evaluation der Schulen integrieren. In drei Länderstudien wird einerseits eine Bandbreite von Ansätzen zur Schulentwicklung im sprachlich und sozio-kulturell heterogenen Umfeld aufgezeigt. Andererseits werden im Rückgriff auf Erklärungsmodelle zur institutionellen Diskriminierung und zum Handeln in Organisationen die strukturellen Grenzen für die Umsetzung von Gleichheitszielen beleuchtet, die im Reformkonzept der Marktsteuerung angelegt sind. In der detaillierten Kontrastierung der Programme in ihren spezifischen Rahmenbedingungen werden Leitlinien zur Institutionalisierung einer inklusiven Schulpraxis in der Einwanderungsgesellschaft entwickelt.

Pressestimmen

Das Buch ist allen bildungspolitisch Interessierten dringend zu empfehlen. Es hilft, neoliberale Glaubenssätze in Frage zu stellen.
Georg Auernheimer in: Die Deutsche Schule. 98.Jg. H.1/2006. S. 122f.

Für die Kritik der durch neoliberale Glaubenssätze geprägten bildungspolitischen Diskussion hierzulande bietet das Buch äußerst bedeutsame Orientierungs- und Argumentationshilfen.
Georg Auernheimer in: DAS ARGUMENT 264/2006, S. 141f.

Detailliert und mit Fallbeispielen sehr anschaulich beleuchtet Gomolla die Frage der Chancengleichheit in Zeiten angestrebter Schulautonomie sowie die damit verbundenen Gefahren [...]. Die Lektüre ist zur Stärkung in unserer Auseinandersetzung mit den neoliberalen Reformen ebenso wie mit den (in jüngster Zeit wieder lauter werdenden) Polarisierungen beim Thema der Bildungssituation von Migrantenschüler/inne/n sehr empfohlen.
Thomas Quehl in: einblick 6/7.2006, S. 34.

Der Band ist bildungspolitisch Interessierten dringend zur Lektüre zu empfehlen. Für die aktuelle bildungspolitische Diskussion hierzulande [...] ist die Arbeit äußerst bedeutsam [...]. Aber auch für die Engagierten an Einzelschulen bietet das Buch eine Orientierung und Argumentationshilfe.
Georg Auernheimer in: Migration und Soziale Arbeit 2-2006, S. 152f.

Zusammenfassend würde ich die vorliegende Studie als Pflichtlektüre für all jene bezeichnen, denen das Anliegen der Chancengleichheit auch unter den Bedingungen der markt- und wettbewerbsorientierten Schulentwicklung weiter verfolgenswert erscheint. Besonders hervorheben möchte ich den Gebrauchswert, den der Überblick über die kritische Diskussion im angelsächsischen Raum liefert.
Michael Sertl in: vpod bildungspolitik 146/06

einen Beitrag zur Theorieentwicklung zu leisten. Hier liegt sicherlich eine der grossen Stärken des Buches. [...] Über den Erkenntnisgewinn hinaus, den der Band als solcher repräsentiert, ist die Arbeit nicht zuletzt auch als Ausgangspunkt zu verstehen, zeigt sie doch einen weiten Horizont auf, in dem weiterführende Forschung sowohl kulturalistische Konzeptionen bezüglich der Schulung von Migrantenkindern als auch betriebswirtschaftliche Modelle von Schulentwicklung hinter sich lassen kann.
Moritz Rosenmund in: Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften/Revue suisse des sciences de L'éducation. 28.(1) 2006.