Latinas in Deutschland

Sandra Gruner-Domić

Latinas in Deutschland

Eine ethnologische Studie zu Migration, Fremdheit und Identität

2005,  Internationale Hochschulschriften,  Band 439,  268  Seiten,  E-Book (PDF),  26,90 €,  ISBN 978-3-8309-6458-2

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Die Einwanderung aus Lateinamerika ist jüngeren Datums und zahlenmäßig noch klein. Sie weist allerdings einen starken und noch wachsenden Anteil von Immigrantinnen auf. Die Studie gibt anhand biographischer Erzählungen von Lateinamerikanerinnen Aufschlüsse über die geschlechtsspezifischen Verhältnisse, die Ursachen und den Verlauf ihrer Migration sowie über die Probleme, die sie in der neuen Gesellschaft vorfinden.

Das Buch analysiert ihre persönliche Auseinandersetzung mit den in Deutschland dominierenden Diskursen über Integration und Identität. Anders als in manchen aktuellen Forschungen, die hybride, also zusammengesetzte Identitäten vereinfacht als Globalisierungseffekt verstehen, wird hier gezeigt, wie die Lateinamerikanerinnen imstande sind, parallel existierende Identitätsdiskurse für ihre Integrationsstrategie zu nutzen. Diese Flexibilität erlaubt ihnen, auch an von "Deutschen" benutzten Identitäten teilzuhaben. Die Untersuchung ergibt, dass die Suche der Frauen nach hybriden Identitäten aus dem Versuch resultiert, Ausgrenzung, Vorurteilen und kultureller Differenzierung zu entkommen. Die Erzählungen der Latinas werfen daher ein ambivalentes Licht auf die "Einwanderungsgesellschaft" Deutschland.

Pressestimmen

Insgesamt ist die Arbeit [...] interessant und mit Gewinn zu lesen. GRUNER-DOMIC schafft es, vielfältige Anregungen zu liefern, die zum einen die Situation der von ihr betrachteten Migrantinnengruppe erhellen als auch Rückschlüsse und Querverbindungen zu anderen Fragestellungen der Migration zulassen.
Julia Simonson in Forum Qualitative Sozialforschung. http://www.qualitative-research.net/fgs-texte/3-07/07-3-19-d.htm

An neun individuellen Beispielen versucht Sandra Gruner-Domic den Entscheidungsprozess verschiedener Migrantinnen zu dokumentieren und ihre spezifischen Integrationsstrategien nachzuvollziehen. Eindrucksvoll schildert sie Erfolgs- aber auch Leidensgeschichten und verschafft dem Leser Zugang zum theoretisch anspruchsvollen Thema der Identitätsbildung. [Eine] gut lesbare und interessante Studie [...].
aus: http://www.isoplan.de/aid/2005-4/neuerscheinungen.htm