Reisen über Grenzen

Renate SchlesierUlrike Zellmann (Hrsg.)

Reisen über Grenzen

Kontakt und Konfrontation, Maskerade und Mimikry

2003,  186  Seiten,  E-Book (PDF),  zahlr., teils farbige Abb.,  19,90 €,  ISBN 978-3-8309-6314-1

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Reisende überschreiten nicht nur topographische, politische oder sprachliche Grenzen. Durch das Reisen werden menschliche Begegnungen möglich, die kulturelle Grenzen erfahrbar machen, verfestigen oder in Frage stellen. Die Autoren dieses Bandes gehen davon aus, daß derartige Begegnungen bei der Bildung von sozialen, kulturellen und nationalen Identitäten fortwirken, ja diesen Prozess modifizieren oder gar konstituieren können. Die hier vorgelegten Fallstudien analysieren beispielhafte Konstellationen, Praktiken und Reflexionen von der Antike bis zur Gegenwart, um der vielschichtigen Produktivität des kulturellen Selbst- und Fremdverstehens europäischer und außereuropäischer Reisender gerecht zu werden. Es zeigt sich, daß der auf Kontakt und Konfrontation, Maskerade und Mimikry beruhende, risikofreudige Umgang mit Grenzen sowohl kritische als auch bestätigende, utopische oder illusionäre Qualitäten besitzen kann.

Pressestimmen

Ein insgesamt ausgesprochen lesenswerter Band darüber, was Reiseliteratur in interdisziplinärer Ausweitung nach und neben positivistischer Eierzählerei auch sein kann. Und ein Anreiz, vielen der angesprochenen Fragen in weiteren Grenzgängen selbst nachzuspüren.
Michaela Holdenried in: IASLonline. URL: http://iasl.uni-muenchen.de/rezensio/liste/Holdenried3830913141_950.html

Alle Autorinnen und Autoren geben zwar einer mikrohistorischen Perspektive den Vorzug, sie verharren aber nicht auf dieser Bezugsebene, sondern schaffen übergeordnete Zusammenhänge und greifen stets auf die zugrunde liegende Frage nach dem kulturbildenden und kulturverändernden Gehalt realer oder auch virtueller Grenzüberschreitungen zurück. Der interdiziplinäre Zugang zur Thematik hat sich durchaus bewährt, wenn auch die Volkskunde/Kulturgeschichte und vor allem die Tourismusforschung durchaus hätten miteinbezogen werden können, da auch in diesen Disziplinen entsprechende Fragestellungen zur Bedeutung von Grenzen oder zur Entgrenzung und Verortung auf Reisen bereits diskutiert wurden.
Christiane Cantauw in: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde 49/2004, S. 373ff.