Kooperatives Lernen im Internet

Patricia Arnold

Kooperatives Lernen im Internet

Qualitative Analyse einer Community of Practice im Fernstudium

2003,  Medien in der Wissenschaft,  Band 23,  316  Seiten,  E-Book (PDF),  0,00 €,  ISBN 978-3-8309-6262-5

Diese Publikation steht open access zur Verfügung

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Die Virtualisierung von Studienangeboten verläuft widersprüchlich: Einerseits scheinen sich Lernkulturen in Richtung auf eine zunehmende Selbstorganisation und Autonomie der Lernenden zu verändern, andererseits werden häufig tradierte Lehr- und Lernformen nur mit neuen Medien reproduziert. Dieser Band betrachtet speziell computergestütztes kooperatives Lernen und die neuen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Im Mittelpunkt steht eine qualitative empirische Untersuchung einer Community of Practice von Fernstudierenden, die mit Hilfe von Internettechnologien ihr Lernen kooperativ gestalten.

Mit der Fallstudie wird erstmalig die Online-Kooperation innerhalb einer großen, schwach strukturierten und selbst organisierten Gemeinschaft systematisch aus der Perspektive der Lernenden analysiert. Hieraus resultieren sechs zentrale Kategorien, die den Kern einer gegenstandsbezogenen Theorie bilden und zur Einschätzung der entstehenden Lernkultur dienen. Lernen wird dabei als situierte soziale Handlung der Partizipation an gesellschaftlichen Praxisformen zur Gewinnung subjektiver Handlungskompetenz und Identität verstanden.

Die empirisch gewonnenen Ergebnisse haben Konsequenzen für das theoretische Konzept der "Lerngemeinschaft" und für Strategien des kooperativen telematischen Lernens als autonomes, selbst gesteuertes Lernen. Ebenso können Hinweise für eine veränderte Fernstudiendidaktik gewonnen werden, in deren Mittelpunkt "Lernende mit Stimme" stehen.

Pressestimmen

Insgesamt leistet die Studie einen relevanten Beitrag zur gegenwärtigen Forschung über das Lehren und Lernen mit neuen Medien. Interessant und lesenswert ist die Arbeit für alle, die sich gründlich mit dem Thema Fernstudium und kooperatives Lernen im Internet auseinandersetzen wollen. Lesende gewinnen einen guten Überblick zum Stand der aktuellen Forschung wie auch zur Umsetzung theoretischer Erkenntnisse in praktische Lehr-Lern-Arrangements. Ein Ratgeber, der schnelle Lösungen verspricht. ist das Buch nicht; eher eine Grundlage für die Erarbeitung eigenständiger Lösungsansätze für E-Learning und kooperatives Lernen, die auf empirisch gesicherten Erkenntnissen beruhen.
Albert K. Petersheim in: Forum Qualitative Sozialforschung, Vol. 7, No. 2, Art. 32, März 2006; URL: http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-06/06-2-32-d.htm

Insgesamt leistet die Studie einen relevanten Beitrag zur gegenwärtigen Forschung zum Lehren und Lernen mit neuen Medien
Birgit Gaiser in: Grundlagen der Weiterbildung. 15. Jg. H. 1/2004. S. 35f.

Die Analyse belegt, wie Fernstudierende ihr Lernen kooperativ organisieren können, und leistet einen Beitrag zum besseren Verständnis telematisch kooperativen Lernens im Sinne von autonom und selbst gesteuert. Das für die pädagogische Forschung relevante und aktuelle Thema wird ausführlich behandelt und die empirischen Ergebnisse sollten Konsequenzen für das Konzept von "Lerngemeinschaften" haben.
Aus: merz. 48. Jg. 1/2004. S. 92.

Die Qualität der Arbeit liegt darin, dass sie das aktuelle Problemfeld selbstorganisierter Prozesse des medienbasierten Lernens in den Blick nimmt und die Lernenden in den Mittelpunkt des Interesses stellt. Auch wenn die Ergebnisse - durch den methodischen Ansatz der Konzentration auf einen Fall bedingt - nicht durchgehend verallgemeinerbar sind, liefern sie doch hilfreiche Hinweise für die Weiterentwicklung telematischer Kooperationsformen im Bildungsbereich. Die gute Lesbarkeit, die präzise Beschreibung des methodischen Vorgehens und die Systematisierung der Ergebnisse machen dieses Buch zu einer Lektüre, die für zukünftige Forschungsarbeiten auf diesem Feld eine Grundlage bilden kann.
Richard Stang in: REPORT. 4/2003. S. 111f.