Georg Hansen,
Norbert Wenning
Schulpolitik für andere Ethnien in Deutschland
Zwischen Autonomie und Unterdrückung
2003, Lernen für Europa, Band 9, 234 Seiten, E-Book (PDF), 19,50 €, ISBN 978-3-8309-6122-2
Ethnische Differenz kann Selektionsprozesse legitimieren - oder auch zu positiver Diskriminierung veranlassen. In einem Überblick wird an einer Vielzahl von Beispielen dargestellt, wie im Verlauf der letzten dreihundert Jahre in Deutschland mit anderen Ethnien im Schulwesen umgegangen wurde. Die Handlungsmuster sind historisch und aktuell die gleichen. Der Nationalstaat hat keine überzeugende schulpolitische Antwort für ethnische Differenz.
Pressestimmen
Vergleichend, systematisch und historisch - unter diesen Perspektiven skizzieren Georg Hansen und Norbert Wenning die Schul- und Bildungspolitik für andere Ethnien in Deutschland. Sie kommen zu der zusammenfassenden Einschätzung, dass die alleinige Betrachtung der jeweiligen Schul- und Bildungspolitik für die Beantwortung der Frage, wann welche Ethnie in Deutschland warum wie viel Autonomie erhielt bzw. erhält bzw. welche bildungspolitische Aufmerksamkeit ihr zuteil wird, nicht ausreicht. [...] Eine transparente Gliederung, Zwischenbilanzen nach Sinneinheiten innerhalb und Zusammenfassungen am Ende der Kapitel sowie eine stetige Wiederaufnahme der Grundargumentation machen es dem Studienanfänger leicht, den Autoren zu folgen. Für interessierte Fortgeschrittene bzw. Experten erscheinen insbesondere die Lektüre der historisch kenntnisreichen Ausführungen zu den einzelnen Minderheitengruppen sowie die soziologische Herleitung des Systematisierungsansatzes lohnend. Ein zehnseitiges Glossar von "Allochton" bis "Volkszugehörigkeit (deutsche)" ist nicht nur für Neueinsteiger in das Thema eine brauchbare Lesehilfe.
Rainer Peek in: Erziehungswissenschaftliche Revue 3 (2004), Nr. 4. URL. http://www.klinkhardt.de/ewr/83091122.htm vom 05.08.2004
Georg Hansen und Norbert Wenning geben mit ihrer umfassenden Studie zur Behandlung von Minderheiten im deutschen Schulwesen der letzten drei Jahrhunderte aktuellen bildungspolitischen Entscheidungen eine historische Grundlage.
Dieter Schmidt-Sinns in: Das Parlament. 53. Jg. 43/2003. S. 15.