Reisebilder

Christoph Köck (Hrsg.)

Reisebilder

Produktion und Reproduktion touristischer Wahrnehmung

2001,  Münchner Beiträge zur Volkskunde,  Band 29,  242  Seiten,  E-Book (PDF),  50 sw. Abb.,  16,90 €,  ISBN 978-3-8309-6047-8

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Was verbindet die romatische Rezeption der fränkischen Landschaft mit der Entdeckung des Himalayas, was die schweizerische Heidi-Verklärung mit der Sehnsucht nach dem idealen Wintervergnügen in Tirol, was die Schaulust württembergischer Aussichtsturmbauer mit jener großstädtischer Straßenbeobachter? Worin besteht der Zusammenhang von afrikanischen Safarifotografien und nordhessischen Souvenirtuchmotiven?

Im 19. und 20. Jahrhundert werden touristische Bilder zur substanziellen Basis kollektiver raumzeitlicher Wahrnehmungen - mit deutlich alltagsprägender Wirkung. 17 kulturwissenschaftliche Beiträge fokussieren die Entstehungskontexte und Reproduktionsvorgänge von Reisebildern in historischer und gegenwartsbezogener Perspektive.

Pressestimmen

Das Wechselspiel zwischen Produktion, Reproduktion und Transformation touristischer Bilder ist das Kernthema dieses Buches mit 17 historisch orientierten und gegenwartsbezogenen Beiträgen [...].
Christian Hlavac in: integra 2/2004, S. 30.

Es belibt abschließend zu konstatieren, dass es mit der Zusammenstellung der Aufsätze dieses Bandes gelungen ist zu zeigen, dass Tourismus ein kollektives Bewusstseinsphänomen darstellt, dass sich aus unzähligen Bildvorstellungen nährt. [...] Durch die in sinnvolle Gruppen zusammengefassten Beiträge und die teilweise Veranschaulichung von Texten mit "Bildern" in Form von Fotos und Abbildungen werden zudem besondere Akzente gesetzt.
Peter Genath in: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde. Band XLVIII/2003. S. 325f.

17 Autorinnen und Autoren, mit ebenso vielen Ansätzen und "Handschriften", widmen sich dem Thema Reise-Bilder. Durch Untersuchungen untermauert, durch Beobachtungen gestützt, sehr persönlich oder theoretisch, anhand von Detailstudien, Quellen aus der Literatur oder Medienanalysen. Der Sammelband zeigt das kulturwissenschaftliche Interesse an Fragen der Visualität im modernen Alltag. Er öffnet die Augen für scheinbar Alltägliches. Er erschließt weithin unbeackerte Forschungsfelder Werbung, Wünsche oder Befindlichkeitsstudien. Darin liegt sein besonderes Verdienst.
Aus: Forum Qualitative Sozialforschung, Vol. 3, No. 4

Vor dem Hintergrund meiner Erfahrungen in der Tourismusforschung [...] lässt sich eine Tendenz des Bandes kaum übersehen: Im Vordergrund der Betrachtungen stehen weniger die Touristen selbst als die Vermittlung touristischer Bilder. Die Grundlage für die Mehrzahl der vorgestellten Forschungen bilden Quellenmaterialien aus zweiter Hand: publizierte Reiseberichte, Verbandsschriften, Bildmaterialien oder Objekte. Auf ihrer Grundlage werden Bilder der Massenmedien und bedeutsame Vorbilder analysiert -in dieser der Band einige interessante Beiträge.
Aus: Forum Qualitative Sozialforschung, Vol. 3, No. 4

Schmoll [Autor des Beitrags "der Aussichtsturm"] benennt mit "Panorama" ein Schlüsselwort des 19. Jahrhunderts. Es könnte auch als Motto über diesem Band der Münchner Beiträge zur Volkskunde stehen, der Blicke auf ein selten beackertes Forschungsfeld freigibt und den weiten Horizont des Faches erkennnen lässt.
Aus: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, 2002, H. 2., S. 212f

"Alles in allem stellt der Band eine Bereicherung der Reisekulturforschung dar. [...] Ein sehr breites Spektrum am Problemen [wird] fundiert behandelt. Die Leistung des Bandes besteht gerade darin, daß er nicht nur programmatische Forderungen erhebt, sondern am überschaubaren und aussagekräftigen Detail kulturhistorisch arbeitet. Die Integration verschiedener Fachperspektiven ist allen Beiträgen selbstverständlich; daraus ergibt sich auch eine sehr große Spannweite der untersuchten Materialien."
Aus: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2002; S. 146; Peter J. Brenner

[Das Buch] bietet einen guten Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand eines bisher wenig bearbeiteten Forschungsfeldes.
Wolf, Helga Maria in: Forum Qualitative Sozialforschung/Forum: Qualitative Social Research [On-line Journal] 3(4). Verfügbar über : http://www.qualitative-research.net/fqs/fqs.htm.

Ein besonderer Leckerbissen ist das Feuileton des Züricher Volkskundlers U. Gyr über Vermarktung und Verfremdung des Heidi-Mythos von der Autobahn-Raststätte "Heideland" bis zur Tennisspielerin Martina Hingis.
Aus: Archiv für hessische Geschichte 59 (2001), S. 549 f.