Nachbarschaft

Klaus Roth (Hrsg.)

Nachbarschaft

Interkulturelle Beziehungen zwischen Deutschen, Polen und Tschechen

2001,  Münchener Beiträge zur Interkulturellen Kommunikation,  Band 11,  368  Seiten,  E-Book (PDF),  20,20 €,  ISBN 978-3-8309-6039-3

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Nach Jahrzehnten der Abschottung hat die Nachbarschaft zwischen Tschechen, Polen und Deutschen mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs neue Dynamik, aber auch Brisanz erhalten. Volkskundler, Historiker und Soziologen aus den drei Ländern versuchen in diesem Band jenes Beziehungsgeflecht zu beschreiben, das durch Jahrhunderte leidvoller Erfahrungen, aber auch fruchtbaren Austausches geprägt ist. Vor dem Hintergrund der Geschichte dieser Nachbarschaft analysieren sie die von Erinnerungen belasteten gegenseitigen Wahrnehmungen der drei Völker und ihre interkulturellen Interaktionen vor allem in der Familie und am Arbeitsplatz, im Jugendaustausch, auf lokaler Ebene und in den zu neuer Bedeutung gelangten Grenzregionen.

Pressestimmen

Es liegt hier ein kulturwissenschaftlicher Sammelband vor, der sowohl aus Sachkenntnis als auch aus Anteilnahme entstanden ist. Eine Besonderheit stellen dabei die unterschiedlichen methodischen Ansätze dar: Analysen auf der Basis repräsentativer Erhebungen stehen hier neben exemplarischen Teilstudien, und selbst der Witz findet als Quellengatttung seinen Platz. [...] Klaus Roth kann bescheinigt werden, dass er mit seinen behutsam und zugleich facettenreich ausgewählten Beiträgen einen multiperspektivischen Zugang zur Nachbarschaft und zum interkulturellen Dialog gewählt hat, der eben zu einer solchen objektiven Reflexion anregt.
Michaela Witte in: Bohemia. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der böhmischen Länder. 43/2.

"Nachbarschaft" gewährt einen ungemein plastischen Leseeindruck, der um so ungewöhnlicher ist, da in der Regel (Tagungs-)bände sehr disparat ausfallen. Beinahe zu jedem Text gibt es mindestens einen korrespondierenden Artikel. So erscheint das Thema polnische Arbeitsmigration aus deutscher und polnischer Sicht, der tschechische Grenzraum im Erleben von Deutschen in Böhmen und Mähren, von Polen, u.a. in Schlesien, von Bayern und Brandenburgern. So ist es möglich, im Kopf die Grenzen abzuschreiten, und zwar immer auf beiden Seiten. Unter dem kundigen Geleit von Autoren aus allen drei Ländern.
Aus: Zeitschrift für Volkskunde 2002/II, S. 291ff.

... dieser Sammelband [bietet] einen doppelt willkommenen Lesestoff: Er realisiert die Idee einer europäischen Ethnologie und hilft bei der Dezentralisierung der Perspektive und der Kenntnisse der Europäer aus dem deutschsprachigen Raum.
Aus: Stifter Jahrbuch. Neue Folge, Bd. 16, 2002, S. 175, von: Jasna Capo Zmegac (München/Zagreb)