Zwischen religiöser Bindung und moderner Gesellschaft

Birgit Sack

Zwischen religiöser Bindung und moderner Gesellschaft

Katholische Frauenbewegung und politische Kultur in der Weimarer Republik (1918/19-1933)

1997,  Internationale Hochschulschriften,  Band 266,  526  Seiten,  E-Book (PDF),  31,30 €,  ISBN 978-3-8309-5593-1

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Wie politisch war die katholische Frauenbewegung? Wo war ihr politischer Ort in der Weimarer Republik? Wie waren ihre Partizipationschancen in der Zentrumspartei, ihrer maßgeblichen politischen Repräsentation?

Diesen und anderen Fragen geht die Autorin nach und schafft so eine grundlegende Untersuchung der kirchentreuen Katholikinnen sowie ihrer Institutionen und Organisationen in der Weimarer Republik, die sich der Idee der weiblichen Emanzipation verbunden fühlten. Sie thematisiert die politischen Aktivitäten, mentalen Dispositionen und handlungsleitenden Wertvorstellungen der katholischen Frauenbewegung im Spannungsfeld von religiöser Bindung und moderner Gesellschaft.

Nicht zuletzt durch eine Kollektivbiographie der weiblichen Reichs- und Landtagsabgeordneten von Zentrumspartei und Bayerischer Volkspartei und durch zwei biographische Anhänge verbindet die Autorin einen sozial- und kulturgeschichtlichen Ansatz mit einem biographischen Zugriff.

Die Autorin leistet einen Beitrag zu den Forschungszusammenhängen und -defiziten der historischen Frauenforschung und der Katholizismusforschung, die die katholische Frauenbewegung bisher wenig beachtet haben.

Pressestimmen

In gründlich recherchierten Anhängen werden u.a. führende Einzelpersonen und weibliche Abgeordnete in Kurzbiographien vorgestellt.
Aus: Archiv für Liturgiewissenschaft. 42. Jg./2000

Mit dieser sehr materialreichen Arbeit schließt Sack eine Forschungslücke gewissermaßen gleich doppelt: denn weder in der Katholizismusforschung noch in der Historiographie der Frauenbewegung ist dem Thema ihrer Dissertation bislang angemessene Bedeutung beigemessen worden. [...] Sehr nützlich sind die Biogramme der weiblichen Reichs- und Landtagsabgeordneten des Zentrums sowie der bayerischen Volkspartei und weiterer führender Mitglieder katholischer Frauenorganisationen der damaligen Zeit im Anhang.
Aus: Zeitschrift für Politikwissenschaft, 1/2001

"Der Vorteil der Darstellung liegt (...) auf der Hand: Sie bietet wertvolles Material sowohl zur Geschichte der Frauenbewegung als auch für die Katholizismusforschung, innerhalb derer die Auseinandersetzung um die weibliche Partizipation im politischen und sozialen Bereich bisher kaum Berücksichtigung fanden. Der Schwerpunkt der Fragestellung liegt in der Frage nach dem Ort der katholischen Frauenbewegung innerhalb der konfessionellen Verbände und Organisationen, insbesondere innerhalb der Zentrumspartei, sopwie innerhalb des katholischen Milieus. Dabei ordnet die Verfasserin diese Frage in den Rahmen der Modernisierungsthese ein. Sie fragt nach den Strategien, mit denen katholische Frauen die erheblichen Modernisierungsschübe verarbeiteten, gegen die das katholische Sozialmilieu schon seit der Jahrhundertwende "nicht mehr abgeschottet werden konnte" (S. 3.).
Tanja Hommen in: H-Soz-u-Kult, Humanities - Sozial- und Kulturgeschichte http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de