Gattungen und Formen des europäischen Liedes vom 14. bis zum 16. Jahrhundert

Michael ZywietzVolker HonemannChristian Bettels (Hrsg.)

Gattungen und Formen des europäischen Liedes vom 14. bis zum 16. Jahrhundert

2005,  Studien und Texte zum Mittelalter und zur frühen Neuzeit,  Band 8,  309  Seiten,  E-Book (PDF),  zahlr. Notenbeispiele und Abbildungen,  31,40 €,  ISBN 978-3-8309-6549-7

zurück zur Übersicht

Die Gattung des Liedes wird durch Text und Musik gleichermaßen konstituiert. Liedformen und -typen im Zeitraum vom 14. bis zum 16. Jahrhundert sind nahezu unüberschaubar und nur kaum untersucht. Dabei scheint ein genuin interdisziplinärer Ansatz genauso erfolgversprechend zu sein, wie dieser bisher fehlt. Die in diesem Band versammelten Erkenntnisse, Ergebnis einer germanistisch-musikwissenschaftlichen Tagung in Münster 2001, sind diesem Ansatz verpflichtet und versuchen, das Lied als eine der zentralen Gattungen von künstlerischer Kommunikation zu begreifen. Dabei wird neben der Gattungs- auch immer zugleich Ideen- und Institutionengeschichte geschrieben, so daß sich ein weites Panorama des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit öffnet: Das Lied wird zu jener Gattung, in der sich die Entstehung der Nationen auf der einen und eines paneuropäischen Kunstraumes auf der anderen Seite deutlich widerspiegeln.

Pressestimmen

Im Schlussbeitrag gibt Michael Zywietz am Beispiel des von ihm hier kontextual analysierten Viersprachendrucks (1573) von Orlando di Lasso [...] Aufschluss über die Gattungsproblematik des deutschsprachigen Liedes in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts – ein interessanter Ausklang dieser Publikation, die die Kopplung von Melodie- und Textforschung auch für die Erschließung mittelalterlicher Liedtradionen endlich als ebenso unverzichtbar wie fruchtbar erweist.
Aus: ad marginem, 80.2008.