Anne-Christin Lux
Das Erbe der Morloks
Untersuchungen über das Wirken einer Heilerdynastie im Nordschwarzwald
2017, Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie / Volkskunde, Band 14, 422 Seiten, gebunden, mit zahlreichen Abbildungen, 59,90 €, ISBN 978-3-8309-3655-8
Pressestimmen
Was hinterlassen die Morloks? „Sicher ein Stück Identität für die Menschen. Und ein bisschen geschichtlichen Grusel“, sagt die Kulturwissenschaftlerin Anne-Christin Lux, die sich für ihre Doktorarbeit über Jahre in die Tiefen der Naturheilkunde und des Murgtals begibt. Die Morloks sind seit eh und je ein Phänomen, dem sich Gelehrte wie der Mitteltaler Pfarrer Eugen Reiff (um 1904), der Baiersbronner Lehrer Georg Haag (in den 1950ern) oder die Offenburger Germanistin Hedwig Buß (in den 1980ern) zu nähern versuchen. Sie tragen zusammen, was über die Morloks zu finden ist, interviewen Leute aus dem Dorf, Zeitzeugen und deren Angehörige. [...] Wobei in allen Erzählungen, selbst in den Handschriften, immer vage bleibt, um welchen Morlok es sich gerade handelt. Sohn, Vater, Großvater verschmelzen zu einer Figur: dem Morlok.
Robin Szuttor, in: Stuttgarter Zeitung 11./12. Mai 2019, S. 32.
Mit ihrer fundierten Beschreibung der Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Schwarzwaldes im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert und den ausführlichen Biographien zu einzelnen Persönlichkeiten der Heilerdynastie geht Lux weit über die übliche regionalgeschichtlicheLiteratur zu „Bauerndoktoren“ hinaus. Somit vermeidet Lux die Schwächen vieler Studien zur „Volksmedizin“, die Praktiken wie Segens- und Abwehrsprüche nur selten in ihrer Zeit verortenund konkreten Urhebern und dessen Lebenswelt zuordnen.
Alois Unterkircher, in: VIRUS. Beiträge zur Sozialgeschichte der Medizin 19 (2020), S. 332-335.