Hochseefischer

Kristin Kube

Hochseefischer

Die Lebenswelt eines maritimen Berufstandes aus biografischer Perspektive

2013,  Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland,  Band 123,  424  Seiten,  broschiert,  mit zahlreichen Abbildungen,  34,90 €,  ISBN 978-3-8309-2941-3

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Der Beruf des Hochseefischers gehört in Deutschland weitgehend der Vergangenheit an. Noch zu Beginn der 1960er Jahre gab es in den beiden deutschen Staaten mehr als 20.000 Hochseefischer, die auf über 250 Trawlern vor allem im Nordatlantik Fanggebiete aufsuchten. Anhand von biografischen Interviews, Fotos, Filmen und schriftlichen Quellen untersuchte die Autorin die Lebenswelt der deutschen Hochseefischer in der Zeit von 1945 bis zum Niedergang der deutschen Hochseefischerei zu Beginn der 1990er Jahre. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Selbstwahrnehmung der Hochseefischer, die vor allem in den Nachkriegsjahrzehnten mit einer negativen Typisierung konfrontiert waren.

Ausgehend von einer arbeitswissenschaftlichen und sozialen Analyse der sehr heterogen zusammengesetzten Trawlerbesatzungen widmet sich die Autorin ausführlich den spezifischen Kulturmustern der Hochseefischer. Dabei spielt die Differenzierung der Lebenswelt in den Alltag auf See und den Alltag an Land eine zentrale Rolle. Die äußerst kurzen Landaufenthalte und die harten Arbeitseinsätze auf See unter extremen Bedingungen ließen den markanten Typ des Hochseefischers entstehen, der sich als Mitglied einer besonderen maritimen Elite verstand.

Pressestimmen

Hochseefischer takes a scientific approach to the life of fishermen and the result is a monolithic work on the history of a maritime profession from a biographical perspective.
Jacob Bart Hak in: The Northern Mariner/Le marin du nord, 2/2015

[...] Klassische maritime Volkskunde und Alltagskulturforschung kreuzen sich hier mit dem neuen Parameter zum Interaktionszeitpunkt der Forschung: Mit den Auswirkungen der Globalisierung entsteht der Berufsstand der Hochseefischer narrativ und über die herausgearbeiteten Identitätskonstruktionen und Kulturmuster neu.
Gabriele Speckels in: Zeitschrift für Volkskunde, 2/2014

Kristin Kubes Buch ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis eines außergewöhnlichen maritimen Berufsstandes. Unter Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Forschung insbesondere auch zu anderen Fischergemeinschaften zeigt die Autorin die Kulturmuster auf, die in der Hochseefischerei [...] prägend waren. Der Abgleich des Selbstverständnisses der Fischer mit dem Bild, das in den Hafenstädten bis heute von diesem Berufsstand gezeichnet wird, ergänzt die Untersuchung um eine wichtige Facette.
Jenny Sarrazin in: Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde, LIX/2014

Kristin Kubes Studie ist durchdacht angelegt und klar gegliedert. Ihre Erkenntnisse werden systematisch strukturiert dargestellt. Besonders ertragreich ist die zwischen Selbst- und Außenwahrnehmungen oszillierende Perspektive auf den Beruf des Hochseefischers. Von hohem dokumentarischen Wert sind die dem Text beigegebenen historischen Fotos, hilfreich auch das im Anhang verzeichnete Glossar zu Fachbegriffen der Hochseefischerei.
Norbert Fischer in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 2014

Informativ ist bereits Kubes einleitender Überblick über ihr Thema.
Harald Focke in: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern, 92/93, 2013/14